Das Wirtinnen-Dasein war ihr nicht vorbestimmt. Und das obwohl ihre Mutter und ihre Großmutter die Tradition der legendären Seehäusl-Wirtinnen in Mallnitz gegründet und hochgehalten haben. Christine Fercher, die jetzige Eigentümerin, Wirtin und Köchin hat den Optiker-Beruf erlernt, den sie 15 Jahre lang ausgeübt hat. Ein tragischer Schicksalsschlag ordnete ihre Lebenslinien neu: 1991 saß Bruder Anton in der „Mozart“, jenem Lauda-Air-Flug 004, der über Thailand abgestürzt ist. Keiner der 223 Insassen überlebte. „Anton war auf der ganzen Welt als Koch unterwegs, damals war er gerade in Shanghai stationiert. Sein Schicksal war ab nun auch mein Schicksal“, erinnert sich Christine Fercher. Und so führte sie die Tradition im Gasthof Alpenrose, das die Einheimischen aufgrund der Nähe zum Stappitzer See nur „Seehäusl“ nennen, in dritter Wirtinnen-Generation weiter. Tochter Martina, die zwar den Beruf Maler und Anstreicher erlernte, absolvierte heuer die Konzessionsprüfung mit Auszeichnung und wird die vierte Generation sein.