Die Kinderstube ist derzeit gut gefüllt: 15 Steinadler erblickten im Vorjahr laut einer OTS-Aussendung in den Hohen Tauern das Licht der Welt. Der Nachwuchs stammt von insgesamt 42 Adlerpaaren, die ihr Revier im Nationalpark haben.

Fünf Kärntner Vögel

Beinahe die Hälfte des Steinadlernachwuchses (sieben Jungvögel) kam im Salzburger Teil der Hohen Tauern zur Welt, in Kärnten flogen fünf Jungvögel aus und in Tirol drei. Wobei es in Tirol nicht klar ist, ob beide Nestlinge ausgeflogen sind oder nur einer.

„Seit 2003 führen wir ein Monitoring bei den Steinadlern durch. Ziel des Projektes ist der Schutz des Steinadlers, welcher auf der Roten Liste der geschützten Arten steht. Monitoring ermöglicht es uns dabei, Bestandstrends zu erkennen und den Reproduktionserfolg zu ermitteln. Derzeit ist der Nationalpark Hohe Tauern ein perfekter Lebensraum für die Könige der Lüfte. Spannend wird es sein, ob sich klimatische Veränderungen auf diese Wildart auswirken,“ so Peter Rupitsch, Direktoriumsvorsitzender des Nationalparkrates Hohe Tauern.

Stolze Blicke

Dass Steinadler einen "stolzen" Blick haben, verdanken sie übrigens den besonderen Knochenausbildungen über den Augen. Steinadler leben in einer monogamen Dauerehe und brüten an Felsen oder in großen Bäumen. Jedes Adlerpaar besitzt mehrere Horste, jährlich wird aber immer nur eines benutzt. 

Attacke

Der sogenannte Kainismus kommt auch bei den Steinadlern vor. Kainismus ist das Phänomen, dass das Schwächere (meist Zweitgeborene) bei den Küken oft zugrunde geht, da es sich bei der Fütterung gegen das Stärkere nicht durchsetzen kann. In manchen Fällen ist es sogar so, dass das erstgeborene Adlerküken sofort nach dem Durchstoßen der Eierschale das Zweitgeborene attackiert bis dieses stirbt.