Wir wissen seit der Grabung vor 25 Jahren, dass im Südhang der Kirche Molzbichl im Pfarrhofgarten weitere Bestattungen zu finden sein werden. Dass wir nun drei Wochen nach Beginn der Grabung auf einen einzigartigen Fund gestoßen sind, erfüllt uns mit großer Freude", sind sich Kurt Karpf, Leiter des Stadtmuseums Villach und Obmann vom Verein Museum Carantana sowie sein Studienkollege Claus Vetterling aus Bamberg einig. Sie und fünf Helfer des örtlichen Museumsvereines stießen in gut 1,3 Meter Tiefe auf vier Skelette, die eindeutige Hinweise auf den Herkunftszeitraum Frühmittelalter (10. Jhd. n. Chr.) tragen: Kopfschmuckring, Scheibenfibel und Schläfenring waren dabei. "Das genaue Alter des Skelettes eines etwa siebenjährigen Kindes und der drei Erwachsenenskelette stellt nun ein Anthropologe fest. Die Sensation ist, dass ein Skelett in einer noch nie da gewesenen Klarheit den Beweis einer Bestattung mit nachträglicher Pfählung zeigt. Eine Bestattungsart im Frühmittelalter, die vom Aberglauben der Wiedergänger beherrscht war. Archäologische Unterlagen dazu gibt es kaum. Zudem gibt es schriftliche Aufzeichnungen dieser Bestattungsart nur von Bischof Burkhard von Worms, der um 1000 nach Christus in Bayern gelebt hat", erklärt Karpf.