Für aktuellen Gesprächsstoff im Kärntner Verfassungsstreit sorgt der langjährige FPÖ-Mandatar und Ideologe Andreas Mölzer, der aus der Parteilinie ausschert. Er sei für die Erwähnung der slowenischen Volksgruppe in der Landesverfassung. Er stehe auf der Position des Heimatdienstes. Jener sieht den Konsens mit den Kärntner Slowenen als etwas ganz Wichtiges. Mölzer verweist darauf, dass die FPÖ die Kärntner Slowenen in ihrem Parteiprogramm würdige. Die von ÖVP-Chef Benger angezettelte Debatte bezeichnete er gegenüber dem ORF Kärnten als "nicht klug".

Prompt stellte der Kärntner FPÖ-Landesparteichef Landesrat Gernot Darmann klar, dass die hiesigen Blauen eine explizite Erwähnung der Slowenen in der Landesverfassung für absolut entbehrlich halten.

ÖVP-Volksgruppensprecher Nikolaus Berlakovich - selbst Burgenland-Kroate - will sich in die Diskussion um die Kärntner Verfassungsreform nicht einmischen, so hält es auch seine Kollegin in der SPÖ, Staatssekretärin Muna Duzdar.

Für die Berücksichtigung in der Verfassung hat sich Landesrat Gerhard Köfer ausgesprochen und Mittwoch legte sein Team Kärnten einen Textvorschlag vor, der die Diskussion beenden soll: „Der Respekt, die Wertschätzung und die Fürsorge des Landes und der Gemeinden gelten analog den Grundsätzen des Bundes-Verfassungsgesetzes den deutschsprachigen Kärntner Landsleuten, wie auch den Kärntner Landesleuten, die der autochthonen Volksgruppe (slowenische Volksgruppe) angehören, gleichermaßen.“

Große Verärgerung herrscht unter Kärntens Kulturschaffenden. Das Kärntner Kulturgremium verlangt von Benger, der bekanntlich auch Kulturreferent ist, zu seinen bisherigen Zusagen zu stehen.