Der frühere Kärntner ÖVP-Obmann Josef Martinz ist seine Fußfessel los. Er wurde Anfang der Woche nach zwei Drittel der Strafe in die Freiheit entlassen, wie der Leiter der Justizanstalt Klagenfurt, Peter Bevc, am Freitag bestätigte.

Viereinhalb Jahre Haft

Der ehemalige Wirtschaftslandesrat war 2012 im Birnbacher-Prozess wegen Untreue zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Oberste Gerichtshof bestätigte den Schuldspruch, reduzierte die Strafe aber auf viereinhalb Jahre. Martinz stand mit anderen Angeklagten wegen des Sechs-Millionen-Euro-Honorars an Steuerberater Dietrich Birnbacher vor Gericht. Das Geld, das im Zuge des Hypo-Verkaufs floss, war teilweise zur illegalen Parteienfinanzierung der ÖVP und Jörg Haiders Freiheitlichen gedacht gewesen.

Strafmilderung

Im Mai 2014 trat Martinz seine Haftstrafe in der Justizanstalt Klagenfurt an, wurde aber bald nach Wien-Simmering verlegt. Er leistete Schadenersatzzahlungen, woraufhin das Oberlandesgericht Graz einer Strafmilderung um sechs Monaten zustimmte. Bald darauf bekam er die Fußfessel bewilligt, die er nun ablegen durfte.