Stadtrichter Otto Konrad wurde 80 Jahre alt. In seiner Jugend war er Kammerdiener des Fürsten Franz Josef II. von und zu Liechtenstein. Herausforderungen hat er immer schon gerne angenommen.
Der gelernte Schneider Konrad, ein gebürtiger Lavanttaler, zog mit 18 Jahren nach Klagenfurt. Rasch bekam er einen Job in der Putzerei Umlauft als Detacheur (Fachmann für Fleckenentfernung). 1958 erhielt Otto Konrad aber von einer seiner Schwestern, sie war beim Kabinettsdirektor des Fürstentums Liechtenstein als Kindermädchen beschäftigt, einen ungewöhnlichen Tipp: Im Schloss des Fürsten wird ein Kammerdiener gesucht. „Das war dann eine interessante Zeit“, erzählt der Vater zweier erwachsener Kinder. „Ich war im Service und für die Räume, in denen männliche Gäste untergebracht wurden, zuständig – ein Mädchen für alles.“ Nach rund eineinhalb Jahren im Dienste „Seiner Durchlaucht“ plagte den Kärntner das Heimweh. Er kehrte daraufhin zu seiner Arbeitsstelle in der Putzerei Umlauft zurück.