Zu einer Castingshow gehört nun einmal eine Jury. Leider auch bei der "Großen Chance der Chöre", denn viel Substanzielles trägt das Quartett zur Sendung nicht bei. Aber bei einem dermaßen hochklassig besetzten Halbfinale wie am Freitagabend ist das zu verkraften. Neben solch großartigen Singstimmen verblasst das immer gleiche Gequatsche der Juroren Oliver Pocher, Fräulein "Ich liebe euch" Mai, Dorretta Carter und Ramesh Nair.

13 Chöre traten im ersten Semifinale an und für neun war der erste Liveauftritt in der ORF-Show auch der letzte. Dabei hätten mindestens acht Formationen den Einzug ins Finale am 25. November verdient gehabt. Weiter im Rennen um die 50.000 Euro bleiben – und alle völlig zu Recht – die Gumpoldskirchner Spatzen, Young Roses aus dem Rosental und das Vok vom B(R)G Leibnitz. Sie wurden - wie in einer  "Handykratie" üblich - von den Zusehern mittels Anruf oder SMS bestimmt.

Das Vok stiegt mit "Engel" von Rammstein auf
Das Vok stiegt mit "Engel" von Rammstein auf © ORF/Roman Zach Kiesling

Die Kärntnerinnen überzeugten mit einem eingängigen und grundsympathischen Austropop-Medley (inklusive Reminiszenz ans Rosental), die Südsteirer mit einer düster inszenierten und perfekt intonierten Version von Rammsteins "Engel". Der Formation hat es gut getan, ihren zweiten Auftritt diesmal mit Effekten zu beleben. Die Jury schickte noch das Wiener Quintett Ladies and Gentleman in die Entscheidungsshow.

Aus für den Steirischen Jägerchor
Aus für den Steirischen Jägerchor © ORF/Roman Zach Kiesling

Unverdient ausgeschieden - wie ein Großteil der Semifinalisten - sind der Steirische Jägerchor und die Neffen von Tante Eleonor aus dem Lavanttal. Beide Gruppierungen haben sich nichts vorzuwerfen, denn die Konkurrenz war riesig. Die Steirer sangen ein vor allem textlich sehr unterhaltsames Wein-Lied mit dem Titel "Aus der Traube in die Tonne", die Kärntner "Melodie" von Cro - und das beinahe cooler als der Künstler mit der Pandamaske. Den Einzug ins Finale ebenfalls verdient gehabt hätten VivaVox aus Serbien, teatro aus Mödling, die Schweizer von Bliss sowie die Wiener Gruppe Fräulein Kokett.

Aus für Die Neffen von Tante Eleonor
Aus für Die Neffen von Tante Eleonor © ORF/Roman Zach Kiesling

Kommenden Freitag treten zwölf weitere Chöre an, um sich fürs Finale zu qualifizieren. Darunter die Sängerrunde Pöllau und 4ME aus der Steiermark. Aus Kärnten ist am 18. November kein Chor dabei.