Draußen ist es sonnig und ich darf nicht hinaus. Ich würde gerne sporteln, aber ich muss daheimbleiben. Ich kann eigentlich keinen Schritt machen, ohne überwacht zu werden. Das ist für mich die größte Strafe", sagt Mario (20). Er ist einer von 192 Österreichern, die derzeit elektronische Fußfesseln tragen. Lässig streckt er seine Beine unter den Tisch. Vom elektronischen Band unter seinem Hosenbein ist nichts zu sehen. Trotz aller Einschränkungen sei er zufrieden, sagt Mario. "Die Fußfessel ist für mich die einzige Chance, nicht ins Gefängnis zu müssen. Wenn ich hinter Gittern wäre, würde ich wahrscheinlich meinen Job verlieren." Und nach der Haft müsste er wieder bei Null anfangen. Mit Fußfessel ist das anders: "Ich kann weiterhin als Koch arbeiten. Meine Chefs wissen, dass ich Fußfesseln trage. Aber das ändert nichts an meinem Arbeitseinsatz."