Ein Feuerwehrausflug nach Hannover, ein Kopfsprung in den Badeteich - und plötzlich war alles anders. Manuel Holzmann stieß mit dem Kopf am Boden auf. "Ich wusste sofort, da ist etwas Schlimmes passiert", sagt der 27-Jährige aus Kleblach/Lind. "Ich konnte Arme und Beine nicht spüren." Das war am 14. August 2015. Seit dem Moment ist Holzmann vom Hals abwärts querschnittsgelähmt. Der sportliche Feuerwehrmann, der gelernte Mechaniker, der begeisterte Krampusläufer bereitet sich nun auf ein Leben im Rollstuhl vor.

"Der Anfang war echt hart, ich wusste nicht, wie es weitergeht", schildert der Oberkärntner. "Doch dann habe ich mir gedacht: Aufgeben tut man nur einen Brief, nicht sich selbst." Jetzt ist Holzmann im Rehazentrum Bad Häring. Dort hat er die verletzte Stabhochspringerin Kira Grünberg kennengelernt. Mit dem verunglückten Skispringer Lukas Müller teilt er sich sogar das Zimmer. "Wir haben a feste Gaude und motivieren uns gegenseitig", sagt Holzmann mit mehr Zuversicht, als sich Außenstehende je vorstellen können.

Sein Fall zeigt: Was prominenten Sportlern wie Grünberg und Müller passiert ist, kann auch jeden anderen treffen. Zur körperlichen und seelischen Belastung kommen bei Holzmann allerdings noch finanzielle Probleme. Ende April wird er nach Hause zurückkehren. Familie und Freunde bereiten alles dafür vor. "Wir haben den elterlichen Bauernhof barrierefrei umgebaut", sagt Manuels Bruder, Manfred Holzmann. "Viele Freunde, Feuerwehrleute und Dorfbewohner haben uns unterstützt." Manuel Holzmann sagt: "Für diesen Zusammenhalt bin ich echt dankbar." Hilfe kommt auch von "Kärntner in Not". Die Unfallversicherung hingegen verweigerte bis heute jede Zahlung.

Doch davon lässt sich Holzmann nicht die Kräfte rauben. Im Gegenteil: Er arbeitet jeden Tag hart an sich. Nach dem Unfall konnte er nur den Kopf bewegen. Jetzt schafft er es schon, seinen Rollstuhl anzutauchen und mit einem Spezialhandschuh zu essen. "Jeder Fortschritt macht mich überglücklich."