Geklärt wurden 170 Delikte in allen Bundesländern mit Ausnahme von Vorarlberg - darunter Einbrüche in Wohnhäuser und Golfclubs, sagte Niederösterreichs Landespolizeidirektor Franz Prucher bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. 13 mutmaßliche Täter wurden gefasst.

"Golfplatz-Phantom"verhaftet

Als "Golfplatz-Phantom" bezeichnete die Polizei einen 48-jährigen Ungarn, der seit Jahresbeginn bei 39 Einbrüchen in Niederösterreich, Salzburg, im Burgenland, in Kärnten und der Steiermark Bargeld, Golfequipment, Laptops, hochwertige Ferngläser und vier Pkws erbeutet haben soll. Der Gesamtschaden wurde mit rund 300.000 Euro angegeben. Der ungarische Staatsbürger lebte seit dem Kindesalter in England. In Golfclubs in Österreich gab sich der "Profi-Täter" laut Polizei als englischer Journalist aus, spionierte die Anlagen aus und brach in der Nacht ein.

Die Beamten entdeckten den Reisepass des 48-Jährigen in seinem Fluchtfahrzeug, das er bei einem Coup in Schwechat zurücklassen musste. Im Oktober klickten für den Mann in Ungarn die Handschellen. Er wurde in Korneuburg inhaftiert und ist nach Polizeiangaben großteils geständig.

Rumäne beging 109 Straftaten

Ganze 109 Straftaten mit rund 220.000 Euro Schaden in Niederösterreich, Oberösterreich und Wien wurden einem 34-Jährigen zugeordnet. Der Einzeltäter ging bei den Einbrüchen u.a. in Wohnhäuser, Geschäfte und Gastronomiebetriebe "mit hoher krimineller Energie" vor, sagte Johann Götz vom Landeskriminalamt Niederösterreich. Der Rumäne habe mit einer Gaspistole auf einen Bewohner geschossen und ihn mit einer Axt attackiert. Zwei Mal setzte er Pfefferspray gegen Opfer ein. "Mit dem Diebesgut kaufte er sich eine Wohnung in Rumänien und ein teures Auto", sagte Götz.

Als Schlafstätte und Diebesgut-Bunker nutzte der 34-Jährige leer stehende Objekte. Der Verdächtige wurde mehrmals gesichtet und konnte knapp entkommen. Wie sich herausstellte, war er mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Nach einem Abgleich von DNA-Spuren in der sogenannten Prüm-Datenbank wurde der Mann im Juni bei einer Kontrolle in einem Zug an der Grenze zwischen Ungarn und Rumänien gefasst. Aufgrund eines EU-Haftbefehls wurde der Rumäne nach Österreich ausgeliefert, er sitzt in Wiener Neustadt in Haft. Der 34-Jährige war im Oktober 2015 in Rumänien aus der Haft entlassen worden, im November soll er den ersten Einbruch in Österreich verübt haben.

Achtköpfige Tätergruppe

Eine achtköpfige rumänische Tätergruppe wurde nach Einbruchsdiebstählen in Niederösterreich, Wien und der Steiermark gefasst. Die Beschuldigten reisten für die Coups aus ihrem Heimatland an bzw. lebten in Österreich von der Sozialhilfe, hieß es bei der Pressekonferenz. Mit gefälschten Lohnbestätigungen sollen sie Leasingverträge für hochwertige Fahrzeuge abgeschlossen, aber weder Raten noch Versicherung bezahlt haben. Der mutmaßliche Haupttäter (41) soll zudem Drogen von Tschechien nach Österreich geschmuggelt und verkauft haben.

Sieben Beschuldigte im Alter von 33 bis 47 Jahren wurden in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert. Zwei davon wurden nach Polizeiangaben aus der U-Haft entlassen, einer befindet sich in Auslieferungshaft. Der Schaden durch die Taten von Juli 2015 bis April 2016 wurde mit rund 69.000 Euro angegeben.

Wohnhäuser in Niederösterreich, Oberösterreich und Tirol hatte ein rumänisches Trio im Visier. Erbeutet wurden elektronische Geräte, Bargeld und Schmuck, der Schaden beträgt mehr als 84.500 Euro. Zwei 22-Jährige und ein 29-Jährige wurden von der Cobra in Wien angehalten und anschließend festgenommen. Die Rumänen zeigten sich umfassend geständig. Sie befinden sich in Innsbruck in U-Haft, teilte die Polizei mit.