Mit offenbar guter Stimmung begannen am Dienstnachmittag die Koalitionsverhandlungen von SPÖ und ÖVP. Je elf Verhandler und einige Assistenten marschierten im Landtagsklub der SPÖ auf. In der ersten Runde wurden organisatorische Fragen und der Fahrplan besprochen. Die Verhandlungsführer Peter Kaiser (SPÖ) und Christian Benger (ÖVP) kamen dann rasch zu inhaltlichen Punkten. Vorerst sind es 52, die im Sondierungsgespräch herausgearbeitet wurden. Zu 85 Prozent gibt es Übereinstimmung, sagen Verhandler. Nach vier Stunden Verhandlung gab es ein erstes Statement, danach wurde weiter diskutiert. Es werde "auf Augenhöhe verhandelt", betonten Kaiser und Benger, die von einem arbeitsintensiven Beginn berichteten.

Gemeinsamkeiten wurden zu Beginn in den Vordergrund gestellt. Gearbeitet wird mit einem Ampelsystem. „Dinge, in denen es bereits unumwundene Einigkeit gibt, werden mit Grün abgehakt, solche die zwar diskutiert werden, bei denen es aber keine großen Hürden geben dürfte, werden mit Gelb gekennzeichnet. Und schließlich gibt es noch einige wenige Punkte, bei denen es vorerst rote Trennlinien gibt, und die intensiv zu besprechen sind“, erklärte Kaiser.

ÖVP und SPÖ: "Die größten Knackpunkte sind vom Tisch"

Die kritischen Punkte

Was könnte die Frühlingsgefühle noch trüben? Der Bereich Sozialpolitik, das landwirtschaftliche Schulwesen, das Hotelprojekt auf dem Mölltaler Gletscher. Auch auf ein Raumordnungsgesetz konnten sich die beiden in der ausgelaufenen Legislaturperiode nicht mehr einigen. Angestrebt wird eine Stärkung der Ortszentren statt Neubauten auf der grünen Wiese. Streitpunkt war eine von der SPÖ geforderte Widmungsabgabe. Diese soll der Eigentümer an die Gemeinde zahlen, wenn ein gewidmetes Grundstück nicht binnen einer gewissen Zeitspanne bebaut wird. Die ÖVP sah darin „Enteignung“ und eine „Strafsteuer“.