Viel Diskussionsstoff bot das vergangene Jahr, was die Darbietungen beim Villacher Fasching betraf. Zu unkritisch seien die Nummern, hieß es - vor allem nachdem die TV-Quoten einen historischen Tiefstand erreicht hatten. Da mittlerweile auch EU-Bauer Manfred Tisalin Faschingspension gegangen ist, hat man die Organisation umgekrempelt. Mit Rückkehrerin Tanja Karl als "Die Seinige vom Meinigen" gibt es eine Tisal-Vertretung auf der Lei-Lei-Bühne, zudem steigen gleich zehn Debütanten bei der Premiere in den Faschings-Ring. Außerdem kehrt Bettina Schützelhofer an der Seite von Neo-Narr und Ex-VSV-Spieler Roland Schurian zurück.

Angeführt vom Prinzenpaar Eva-Maria Meidl und Thomas Brandstätter sowie Kanzler Kuno Kunz bemühte man sich, alle großen politischen Themen aus 2017 aufzuarbeiten. "Wir wollen die Politik kritischer von der humoristischen Seite betrachten als zuletzt", beteuerte Kunz.

Für den Ablauf ist nun Pointen-Garant Franz Kleinbichler als Chef des neu geschaffenen Programmrates zuständig. "Wir haben im Sommer einen zweitägigen Workshop gehalten, die Früchte haben wir bei der Premiere geerntet", sagt Kleinbichler, den vor allem eines stolz macht: "Fast alle Texte stammen aus den eigenen Federn. Das war nicht immer so und trägt zur Authentizität bei."

Davon können sich rund 12.000 Zuschauer bei 14 bis dato noch nicht ganz ausverkauften Sitzungen bis zum Aschermittwoch überzeugen. "Wir rechnen mit einem jedes Mal vollen Haus. Am Balkon gibt es noch ein paar Karten, zudem werden vor jeder Sitzung vier bis zehn Tickets aus Krankheitsgründen im Schnitt zurückgegeben. Also hineingebracht haben wir immer jeden, auch die Kurzentschlossenen", lacht Kunz.

Charity-Aktionen und neues Museum

Für den guten Zweck setzen sich Prinz und Prinzessin ein. Meidl verlost drei Tische für die Sitzungen am 25. Jänner sowie am 1. und 2. Februar zugunsten der Arge Sozial. Brandstätter stellte eigens eine Spendenbox im Foyer auf. Die Spenden kommen den "Roten Nasen" zugute.

Im Sommer wird es - so verrät der neue Marketingminister und Vorsitzender der Kärntner Gilden, Bruno Arendt - im Sudhaus der Brauerei ein Faschings- und Kirchtagsmuseum geben. Zusammengelegt werden die beiden Events, da sie beide einst der Bauerngman entsprungen sind. "So vereinen wir die beiden Identitäten der Villacher", sagt Presseminister Andreas Scherer.

Regisseur ist zufrieden

Regisseur Volker Grohskopf, der auch für die ORF-Produktion zuständig ist, zeigt sich zufrieden: "Ich glaube, eine Unterhaltungssendung, die unverändert seit 55 Jahren erfolgreich im TV läuft, gibt es nirgends auf der Welt." Die Ausstrahlung erfolgt wieder am Faschingdienstag um 20.15 Uhr in der Länge von 120 Minuten.