Er habe sie beschimpft, provoziert, eine „fette Sau“ genannt, berichtet die Mutter. Ihre 13-jährige Tochter sei von einem Buben aus der Parallelklasse gemobbt worden. Vergangenen Dienstag habe das Mädchen dann eine Überdosis der Tabletten geschluckt, die sie wegen einer Krankheit einnimmt.

„Sie musste auf der Intensivstation behandelt werden. Das war ein Hilfeschrei“, sagt die Mutter. Der 13-Jährigen geht es mittlerweile besser, sie ist schon wieder in der Schule. „Das wollte sie unbedingt“, sagt die Mutter. Die Frau kritisiert, wie die Direktion der Neuen Mittelschule mit dem Fall umgeht: „Da herrscht Überforderung.“

Die Schulleitung will sich zu dem Fall im Detail nicht äußern. Man sei aber „darauf bedacht, alles aufzuklären“. Derzeit werde auf den Bericht des Schulpsychologen gewartet, ehe über weitere Konsequenzen entschieden wird, heißt es von der Schulleitung.

"So schnell wie möglich Hilfe suchen"

„Ich habe mit der Mutter gesprochen. Wir wollen, dass da hingeschaut wird. Es wird sicher innerschulische Maßnahmen geben“, sagt Landesschulratspräsident Rudolf Altersberger. Gerade in diesem Schuljahr sei an den Kärntner Schulen ein Schwerpunktjahr gegen Mobbing ausgerufen worden.

Dazu gehören unter anderem Schulungen für Lehrer und Direktoren. „Mobbing an Schulen ist mittlerweile wie ein Flächenbrand“, kritisierte die Kärntner Kinder- und Jugendanwältin Astrid Liebhauser erst im Sommer. Eltern und Lehrer müssen sensibel sein und hinhören, sagt Landesschulpsychologin Ina Tremschnig: „Betroffene sollten schnell Hilfe suchen. Je länger es dauert, desto schlimmer kann es werden.“ Hilfe bieten die Mitarbeiter der Landesschulpsychologie. Rund um die Uhr beraten etwa „Rat auf Draht“ (unter 147) oder der Psychiatrische Not- und Krisendienst unter 0664/3007007.