"Je öfter ich an meine schon sehr lange verstorbene Großmutter denke, um so häufiger fallen mir auch ihre in meiner Kindheit verwendeten Begriffe wieder ein“, sagt Karin Gritsch aus St. Kanzian am Klopeinersee. Wie ihr geht es vielen Kärntner, die im Rahmen unserer Serie „Auf guat Kärntnerisch“ ihre liebsten Mundart-Ausdrücke an die Kleine Zeitung schicken. Oft sind es Begriffe, die in der Kindheit zu Hause noch verwendet wurden, aber heute kaum mehr in Gebrauch sind.

Für andere, wie auch für Frau Gritsch, sind es spezielle Momente, die man mit bestimmten Dialekt-Wörtern oder Sprüchen verbindet. „Im Sommer saß Oma auf der Gartenbank und lagerte die Füße hoch, im Winter geschah dies am Diwan. Sie machte in dieser Lage ein kurzes Nickerchen und ging dann wieder ihrem Tagwerk nach“, erzählt Gritsch. Heute würde man das wohl „Powernapping“ nennen, die Oma sagte damals aber dazu auf Kärntnerisch „långalat sitzn“.

Karin Gritsch aus St. Kanzian am Klopeinersee
Karin Gritsch aus St. Kanzian am Klopeinersee © Privat

„Jede offene Tür, jeder herumliegende Hausschuh erinnert mich an ihre verwendeten Worte und ich schreibe diese dann auch sogleich nieder, um sie nicht wieder zu vergessen“, sagt Grisch, zu deren Lieblings-Mundartworten Tschlagl (Hausschuh), tschwargln (taumeln) und a guata Zegga (ein guter Mensch) zählen: „In unserer heutigen Zeit denkt man gerne an die Vergangenheit und natürlich verklärt man sie auch. Nicht alles war schön, aber auf alle Fälle war es viel gemütlicher.“

Neues Buch

Wer noch mehr Kärntner Mundart-Wörter kennenlernen will, wird in den Büchern der Edition Kleine Zeitung fündig. Im September  ist bereits das zweite Dialekt-Wörterbuch mit den Lieblingsbegriffen der Kärntner erschienen. Es heißt "Leck Buckl II" und ist im Kleine Zeitung Online-Shop, in allen Büros der Kleinen Zeitung und im Buchhandel erhältlich.