"Voriges Jahr haben wir uns verlobt, jetzt wird geheiratet.“ So blumig verkündete Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) Freitag die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen Kabeg und AUVA (Allgemeine Unfallversicherungsanstalt).

Dem Vertrag zufolge wird das Klagenfurter Unfallkrankenhaus innerhalb der nächsten fünf Jahre auf das Areal des Klinikums übersiedeln – in die ehemalige „Chirurgie Ost“, über deren Kauf gerade verhandelt wird. 2022 soll dort ein vom UKH geführtes Kompetenzzentrum für gebündelte Traumaversorgung eröffnen. Dafür wird das Klinikum seine Zertifizierung als Traumazentrum auf das UKH übertragen. Die Orthopädie verbleibt bis 2028 in der Kompetenz des Klinikums, wird aber ebenfalls in die Chirurgie Ost übersiedeln.

Wie durchsickerte, wird die AUVA rund 60 Millionen Euro investieren. Vorstand Anton Ofner erwartet durch die Kooperation eine jährliche Einsparung von vier Millionen Euro. Infrastrukturelle Einrichtungen wie Labor, Küche, Facility Management und Wäscherei können im Klinikum mitbenutzt werden. Personal-Kürzungen hofft man vermeiden zu können. Personal soll zwischen Klinikum und AUVA ausgetauscht werden, die Mitarbeiter bleiben aber in ihrem System.

Kabeg-Vorstand Arnold Gabriel freut sich über einen „qualitativ riesigen Schritt“ und auch darüber, dass das Meilenstein-Projekt trotz naher Wahl politisch außer Streit stand. Die Kabeg profitiert auch von frei werdenden Flächen im Neubau des Klinikums, wo auf jeden Fall die Hals-, Nasen-, Ohren-Abteilung angesiedelt werden soll. Ob auch Platz für die Dermatologie ist, wird geprüft.

Im Gebäude des derzeitigen Unfallkrankenhauses sollen entweder geriatrische Einrichtungen oder eine Rehabilitations-Klinik entstehen. Das vor Kurzem neu errichtete Verwaltungsgebäude der AUVA in der Waidmannsdorfer Straße wird zumindest bis zum Jahr 2022 als solches genutzt werden.

Die Kabeg soll übrigens ein Vorkaufsrecht für die Chirurgie Ost bekommen, für den Fall, dass sich die AUVA als Spitalsbetreiber zurückzieht.