Noch bis Mittwoch dürften die Aufräumarbeiten nach dem heftigen Hagelsturm in Villach andauern. Der Wirtschaftshof Villach ist mit 50 Mann, allen Kehrmaschinen und Waschwägen in Oberwollanig, Pogöriach und den Oberdörfern unterwegs, und säubern die Straßen von Blättern und Hagelresten. Am Montag um 17.30 Uhr entlud sich eine Gewitterzelle über dem westlichen Teil Villachs,  Bäche gingen über, Keller wurden überflutet, Gärten zerstört und böse Erinnerungen in Villach geweckt.

Betroffen war Warmbad, Völkendorf, St. Martin, die Oberdörfer und Wollanig. Alle 21 Villacher Feuerwehren waren mit rund 250 Kameraden bis in die Nacht im Einsatz, 150 Alarmierungen waren bis Montagnacht eingelangt. "Heute, Dienstag, sind noch einmal zwei Wehren ausgerückt, um Nacharbeiten zu erledigen. Derzeit ist aber keine Gefahr mehr in Verzug", berichtet Bezirksfeuerwehrkommandant Andreas Stroitz. Am Abend zuvor mussten die Wehren vor allem Keller auspumpen. In Oberwollanig wurde eine Straße vermurt, weil ein Bach über die Ufer trat.

Bei einem Einsatz in Völkendorf wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Ein Kamerad übersah den Mann beim Rückwärtsfahren auf einem Parkplatz und fuhr ihn nieder. Der Feuerwehrmann dürfte einen Wadenbeinbruch erlitten haben.

Auch in Feldkirchen, Villach-Land, Klagenfurt-Land und im Bezirk Völkermarkt gab es mehrere Einsätze wegen des Unwetters. Auch hier mussten die Feuerwehren mehrmals ausrücken, um Keller auszupumpen. Das Wetter besserte sich im Laufe des Abends dann.

In Lavamünd verlegte eine Mure einen Teil der Lavamünder Bundesstraße (B 80), die für knapp drei Stunden nicht passierbar war. Weitere Straßen waren verschlammt und mussten gereinigt werden, zwei Keller waren überschwemmt.

Viele Villacher dürfte das Unwetter an den schweren Hagelsturm des Jahres 2015 erinnert haben. Körner so groß wie Tennisbälle verursachten im Juli binnen einer Viertelstunde Chaos und Zerstörung. Dutzende Millionen Euro kostete der Hagelsturm die Versicherungen. Wie viel Schaden der Sturm am Montag angerichtet hat, ist noch nicht abschätzbar. „Von der Dimension her ist er aber nicht mit dem Hagel vor zwei Jahren zu vergleichen. Gott sei Dank“, sagt Stroitz, der Bezirksfeuerwehrkommandant von Villach-Stadt.

Ausgestanden ist das schlechte Wetter noch nicht. Gewitter und Regen werden für Dienstagnachmittag im ganzen Land vorhergesagt.