Schockierende Szenen spielten sich am Freitag gegen 14.10 Uhr in Himmelberg im Bezirk Feldkirchen ab. Eine zwölfjährige Schülerin war zu Fuß auf dem Heimweg. "Sie ging von der Bushaltestelle, die auf einer Gemeindestraße liegt, über einen abgelegenen Wald- und Wiesenweg nach Hause", berichtet Michael Masaniger, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Kärnten. Nur wenige hundert Meter bevor sie ihr Wohnhaus erreicht hatte, nahm sie einen weißen Pkw wahr, der hinter ihr anhielt.

Als die Zwölfjährige zurückblickte, lief ein Mann auf sie zu, der ein schwarzes Tuch über den Kopf gewickelt und das Gesicht vermummt hatte. Der Mann packte sie am Arm und forderte von ihr in gebrochenem Deutsch Geld. Nach wiederholter Forderung zog der unbekannte Täter ein Messer aus seiner Hosentasche und hielt dieses dem Mädchen an den Hals. Die Zwölfjährige konnte sich losreißen und lief nach Hause. Der Täter schrie ihr nach, verfolgte sie jedoch nicht mehr.

Die Schülerin wurde nicht verletzt, stand aber unter schwerem Schock. "Sie kam weinend nach Hause", so Masaniger. Dort traf die Zwölfjährige als erstes auf eine Cousine, der sie vom Vorfall erzählte. Diese verständigte die Polizei. Es wurde sofort eine Alarmfahndung eingeleitet, die bislang jedoch ergebnislos blieb. "Das Mädchen konnte aber eine gute Personenbeschreibung abgeben", sagt Masaniger.

Täterbeschreibung

Es handelt sich um einen etwa 1,70 bis 1,75 Meter großen, schlanken Mann. Er ist zwischen 35 bis 45 Jahre alt und hat braune Augen, wobei das rechte etwas kleiner ist. Bekleidet war er mit einer schwarzen Jacke mit Reißverschluss und einem weißen Schriftzug auf der rechten Brust, mit einer hellen, eng anliegenden Bluejeans, schwarzen Arbeits- oder Bergschuhen und einem schwarzen Tuch. Er dürfte außerdem am rechten Fuß verletzt sein oder eine Behinderung haben.

Bei der Waffe handelt es sich um ein silbernes Messer mit schwarzem Griff und einer etwa 20 Zentimeter langen Klinge. Vorne ist die Klinge glatt, hinten zum Griff hin hat sie Zacken.

"Wir sind schockiert"

Entsetzen herrscht auch in der Nachbarschaft. "Wir sind schockiert. Wir wohnen ja doch ein bisschen abseits von der Straße. Die Kinder gehen hier immer spazieren. Jetzt muss man da auch schon aufpassen, obwohl es so eine ruhige Gegend ist", sagt Gertraud Seebacher, eine Nachbarin des Mädchens. "Wir hätten nie gedacht, dass hier so etwas passiert."

Solche Vorfälle kamen in dieser Gegend in der Vergangenheit eigentlich nie vor, sagt auch Erwin Warmuth von der Polizeiinspektion Patergassen: "Auch im Raum Kärnten hat es in der jüngsten Vergangenheit nichts Vergleichbares gegeben."

Hinweise erbeten

Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren. Da sich der Vorfall auf der asphaltierten Straße abgespielt hat, fehlen leider jegliche Fußspuren. Allerdings dürfte zur Tatzeit ein schwarzer Pkw vorbeigefahren sein, in dem sich drei Personen befunden haben sollen. Diese werden nun dringend gebeten, sich zu melden. Sie könnten wichtige Informationen liefern. Aber auch andere Personen, die Freitagnachmittag etwas Ungewöhnliches in dieser Gegend beobachtet haben, sollen sich bei der Polizeiinspektion Patergassen unter der Telefonnummer 059133/22050 melden.