Wie nun bekannt wurde, sperrte sich am Samstag eine 37-jährige Frau aus Landskron aus ihrer Wohnung aus. Die Frau suchte im Internet nach einem Schlüsseldienst und wurde fündig. Nach rund drei Stunden kamen zwei Männer und ließen sich sofort einen Arbeitsauftrag unterschreiben. Trotz mehrmaliger Nachfrage gaben sie jedoch keine Kosten bekannt.

Nachdem die beiden Männer binnen kürzester Zeit die Wohnungstüre unbeschadet geöffnet hatten, folgte der nächste Schock für die Frau: Die Schlüsseldienst-Mitarbeiter forderten die sofortige Bezahlung des  Rechnungsbetrages in der Höhe von mehreren hundert Euro. Da die Frau so viel Geld gar nicht bei sich hatte, musste sie mit den Männern zum nächsten Bankomat fahren, wo sie ihnen das Geld gab.

Massenklage in Deutschland

Da sie Bedenken wegen der Rechnungshöhe hatte, erstattete sie anschließend die Anzeige bei der Polizei. Eine sofortige Fahndung nach dem Fahrzeug der Männer verlief negativ. Weitere Erhebungen werden noch durchgeführt. "Der besagte Schlüsseldienst gehört wie zahlreiche andere Schlüsseldienste zur Deutschen Schlüsseldienstzentrale, gegen die die deutsche Staatsanwaltschaft bereits ermittelt", sagt ein Mitarbeiter der Kripo Villach. In Kärnten gebe es bereits ein paar Geschädigte, europaweit sollen es aber hunderte sein, die auf die fiese Abzocke hereingefallen sind. "Die Firma nutzt die Notsituation der Leute schamlos aus und verlangen mindestens das Doppelte wie heimische Schlüsseldienste", erklärt der Villacher Polizist.

Die Polizei rät daher, sich im Ernstfall unbedingt an einen heimischen Schlüsseldienst zu wenden und vorher die Kosten abzuklären. Sonst ist die Tür zwar offen, die Brieftasche aber leer.