Es war ein Stück Zwiebel, das einem 51-jährigen Unterkärntner am Mittwoch das Leben gekostet hat. „Bei Erwachsenen kommt es extrem selten vor, aber es passiert. Oft kann man leider nur mehr zuschauen, wie der Betroffene stirbt“, sagt Martin Pirz, Anästhesist und Notarzt in St. Veit und Völkermarkt. Er warnt vor Hektik bei den Mahlzeiten: „Viele sind beim Essen abgelenkt, essen zu schnell und kauen zu wenig“, sagt Pirz, der dieses Szenario bei seiner Tochter selbst erlebte: „Mit eineinhalb Jahren ist ihr ein Apfelstück stecken geblieben. Da wird einem als Elternteil ganz anders.“

Fünf scharfe Schläge

Ursache für den „Bolus-Tod“, der auch als „Bockwurstbuden-Tod“ bezeichnet wird, ist ein im Rachen feststeckender Fremdkörper. „Der Körper reagiert mit einem Hustenreflex, der dafür sorgt, dass die Atemwege wieder befreit werden. Es kann aber passieren, dass der Vagus-Nerv gereizt wird, wodurch es in Verbindung mit Sauerstoffmangel zu einem Herz- Kreislauf-Stillstand kommen kann“, sagt Pirz. Wichtig sei dann, dass schnell Hilfe geleistet werde – und zwar mit fünf scharfen Schlägen zwischen den Schulterblättern. „Sollte dies zu keiner Besserung führen, sollte zusätzlich das Heimlich-Manöver angewandt werden“, rät Pirz.

Falls der Betroffene bewusstlos wird, sollte dieser bis zum Eintreffen des Notarztes mit Herzdruckmassage (30 Mal) und Beatmung (zwei Mal), reanimiert werden.