Es geschah bei einer routinemäßigen Fremdenkontrolle der Polizei am Hauptbahnhof Villach am 26. Jänner: Die Beamten kontrollierten einen Mann, der nach Italien ausreisen wollte. Dabei stellte sich heraus, dass sich der Mann rechtswidrig im Bundesgebiet aufhielt. Er wurde festgenommen und in das Anhaltezentrum Vordernberg überstellt.

Nach einem elektronischen Datenabgleich zwischen Wien und Kärnten stellte sich heraus, dass besagter Mann unter dringendem Verdacht steht, eine schwere Körperverletzung begangen zu haben.

Mit Messer schwer verletzt

Zur Vorgeschichte: Nur einen Tag zuvor, am 25. Jänner, war ein 21-jähriger Algerier um drei Uhr morgens vor einem Lokal in der Laxenburger Straße im 10. Wiener Gemeindebezirk von einem Mann angegriffen worden. Das Opfer wurde mit einem Messer schwer verletzt und musste notoperiert werden. Der Täter ergriff laut Polizei Wien die Flucht.

Falsche Identität

Die darauffolgenden Ermittlungstätigkeiten des Landeskriminalamtes Wien erwiesen sich als schwierig: Das Opfer gab immer wieder falsche Identitäten an, um seinen rechswidrigen Aufenthalt im Bundesgebiet zu verschleiern.

Flucht nach Notoperation

Schließlich flüchtete das Opfer am Dienstag aus dem Krankenhaus - wenige Tage nach seiner Notoperation. Mehrere Hinweise und Aussagen brachten die Kriminalisten dennoch nach kurzer Zeit auf einen 31-jährigen Marokkaner.

Der mutmaßliche Täter wurde am Mittwoch in das Anhaltezentrum Hernalser Gürtel nach Wien überstellt. Am  Donnerstag wird nach gerichtlicher Anordnung die Festnahme über den 31-jährigen Marokkaner ausgesprochen und eine Verlegung in eine Justizanstalt durchgeführt.

Sowohl Täter als auch Opfer hielten sich laut eines Berichtes der APA rechtswidrig in Österreich auf. Bei beiden wurde der Asylantrag bereits abgelehnt, von den jeweiligen Botschaften jedoch noch kein Heimreisezertifikat ausgestellt. Der 21-Jährige hatte auch immer wieder falsche Identitäten angegeben, um seinen rechtswidrigen Aufenthalt zu verschleiern.

Motiv

Der Algerier vermutete gegenüber der Polizei eine Eifersuchtstat, weil er sich mit der Freundin eines Freunds vom Täter getroffen habe. Laut APA sei dem Opfer wortlos in den Bauch gestochen worden.