Wohnt darin nicht massenweise Ungeziefer? Und wird das alles nicht ganz schnell feucht? Fragen wie diese ist Michael Gromer von der Firma „Unser Strohhaus“ längst gewöhnt. Er argumentiert darauf wie folgt:

Thema Schädlingsbefall: Die hohe Dichte der Bau-Strohballen macht sie als Nistplatz unattraktiv. Ist die Strohballenwand rundherum verputzt, haben auch Kleinstlebewesen keine Chance, sich hier einzunisten. In einem Strohhaus sind nicht mehr Schädlinge zu finden als in jedem herkömmlichen Haus. Zu Nagetieren ist zu sagen: Dort, wo sie Nahrung finden, nisten sie sich ein, das ist aber unabhängig von der Bauweise. Stroh ist aber kein Nahrungsmittel für die Tiere, weil das Korn ja fehlt. Stroh besteht aus Zellulose, die prinzipiell nur von Termiten verdaut werden könne. Der Sockelbereich von Strohballenwänden wird außerdem durch das Anbringen von Drahtgewebe in der Putzebene geschützt. Das ist Standard bei lasttragenden Strohballen-Häusern.

Thema Feuchtigkeit. Natürlich sind Strohballen ein organisches Material, das unbedingt trocken gehalten werden muss. Dazu braucht es einen konstruktiven Wetterschutz, also eine Fassade mit Kalkputz, Fassadenplatten oder Holzverkleidungen. Im Sockelbereich ist die Stroh-Außenwand außerdem durch bautechnische Maßnahmen wie einem erhöhten Fundament (wie auch bei jedem Holzhaus) vor Spritzwasser geschützt. Strohwände werden innen außerdem immer mit 4 Zentimeter Lehm verputzt. Lehm ist ein diffusionsoffener Baustoff, der große Mengen an Feuchtigkeit speichern und bei trockenem Raumklima wieder an die Umgebung abgeben kann.