Eine schöne Altbauwohnung im vierten Obergeschoß in Toplage im 7. Wiener Gemeindebezirk. Rund 140 Quadratmeter Wohnfläche mit den typischen hohen Räumen, weißen Wänden und altem Fischgrätparkett. Der Bauherr und seine Familie fühlten sich hier durchaus wohl und hatten auch gar nicht den Wunsch nach einer großartigen Veränderung.

Eingangsbereich fehlte

Da war nur diese unbefriedigende Eingangssituation: Der Wohnung fehlte eine Diele, von der Eingangstür stolperte man direkt in einen kleinen Wohnraum mit Zugang zum nachträglich eingebauten Balkon. Garderobe, Couch und Zugang zum Balkon, irgendwie war das alles eins und immer überfüllt. Dazu noch ein kleines Schlaf- bzw. Gästezimmer gleich neben dem Eingang - und die Küche gewissermaßen erst am Ende des Ganges.

Anders gesagt: Die Altbauwohnung bot in ihrer ursprünglichen Form viele Vorteile, nicht aber jenen eines großzügigen, offenen Koch-, Ess- und Wohnraumes gleich in der Nähe des Eingangs. Allein: Den Bewohnern fehlte schlicht die richtige Idee, wie man diesen Mangel beheben könnte. Bis eines Tages Johannes Lückl, seines Zeichens professioneller Planer und Freund der Familie, zu Besuch kam. Er erkannte das Problem und hatte die Lösung. "Das Konzept war von Anfang an bestechend, es hat uns gleich überzeugt", sagt der Bauherr.

Öffnung

Lückl entfernte zwei Wände und machte so aus zwei mittelgroßen Wohnräumen sowie dem Vorraum einen wirklich großen Koch-Essraum, den ein offen im Raum stehender Küchenbogen unterteilt. "Das Brückenmöbel separiert das Entree, ist eingangsseitig gleichzeitig die Garderobe und sorgt doch dafür, dass alles sehr offen wirkt", sagt der Planer. Hochglanzoberflächen garantieren, dass das Licht reflektiert wird und bis in den hinteren Teil des Raumes gelangt. Mit weißem Corian ist die Arbeitsfläche dabei aus einem Guss.

Ein besonderes Gustostückerl ist der alte Fliesenboden im Bereich der neuen "Möbelspange": Bei den Umbauarbeiten kamen rund 100 Jahre alte Fliesen zum Vorschein, die einfach viel zu schade für die Entsorgung waren. "Ursprünglich wollten wir hier einen Kunstharzboden verlegen, haben die Entscheidung dann aber doch Johannes Lückl überlassen", erzählt der Bauherr. Lückl spielte die alten Fliesen vorsichtig frei und verlegte das Muster neu, bündig mit dem Parkettboden. "Fliesen und Holz passen jetzt genial zusammen", sagt der Hausherr.

Mit dem Umbau bekam die Wohnung ein Entree und ein Zentrum, in dem sich das Familienleben abspielt. Hier werden Gäste bewirtet und der Balkon wird endlich richtig genützt, weil er sozusagen ein Teil der Küche ist. "Jetzt stimmt die Reihenfolge", sagt der Bauherr: "Man kommt vom Eingang sozusagen in den öffentlichen Bereich und dann erst in die Privaträume."