Sie sind die Krönung der Blütenlandschaft im Mai, die nicht alltäglichen Gewächse, die mit ihrem bizarren Flor Auge und Herz erfreuen. Wer das nicht Alltägliche im Blütenreich sucht, sollte zur Pflanzung schreiten:
1.Taschentücher hängen vom Baum. Genau 15 Jahre hat es gedauert, bis er zu blühen begonnen hat – mein Taschentuchbaum (Davidia involucrata). Er ist nicht sehr anspruchsvoll, verlangt aber von der Gärtnerin oder vom Gärtner Geduld, denn die Scheinblüten kommen meist erst nach eineinhalb Jahrzehnten. In englischen Gärten werden oft bewusst nur an den Tagen die Gartentüren geöffnet, an denen der Taschentuchbaum, der dort „Taubenbaum“ genannt wird, in Blüte steht. Dann trinkt man im Schatten des Baumes Tee.
2.Tulpen, die in luftiger Höhe erblühen. Wir bleiben bei den ungewöhnlichen Bäumen. Der Tulpenbaum (Liriodendron tulipifera) schmückt sich Ende Mai mit den gelbgrün-orangefarbenen Tulpenblüten, die ihm den deutschen Namen gaben. Die Bäume werden sehr groß, es gibt aber Sorten, die schlank wachsen. Einige besitzen ein panaschiertes, also zweifarbiges Laub.
3.Blütengirlanden reichen bis zum Himmel. Ein Baum, den ich allen Pflanzenliebhabern ans Herz lege, ist der Judasbaum (Cercis siliquastrum). Mit seinen violetten (oder auch weißen) Blüten ist er einer der wenigen Stammblüher in Europa. Was sonst nur bei tropischen Gehölzen wie zum Beispiel beim Kakaobaum anzutreffen ist, bildet hier mit den vielen Blüten einen ganz besonderen Blickpunkt im Garten.
4.Schneeglöckchen über den Köpfen. Ungewöhnlich ist auch der Schneeglöckchenbaum (Halesia carolina). Er ist ein nicht zu groß werdender Baum mit Blüten, die wie Schneeglöckchen aussehen. Wie auch der Judasbaum steht er am liebsten an sonnigen Plätzen mit humoser Erde. Staunässe verträgt er nicht.
5.Duftende Kletterin aus der Familie der Fingerfruchtgewächse. Die (links-)windende Kletterpflanze Akebia, die wild in den bergigen Wäldern in Ostasien vorkommt, ist ideal zum Beranken von Pergolen und Obelisken. Sie schmückt sich im Mai mit weinroten Blüten. Das Besondere ist aber der Duft: Ein von Vanille dominierter, süßer Schleier hüllt die gesamte Umgebung bei Sonnenschein ein. Die schnellwüchsige Zierpflanze ist relativ anspruchslos und muss nur ab und zu ausgelichtet werden – am besten im Spätsommer.