Um unsere Böden, die Grundlage für Ernährung, biologische Vielfalt und Klimaschutz, steht es schlecht. Die Zahlen sind erschreckend: 24 Milliarden Tonnen fruchtbarer Boden verschwinden weltweit jedes Jahr. Auch Österreich verliert den Boden unter den Füßen: Pro Tag werden hochgerechnet 28 Fußballfelder an wertvollem Boden unwiederbringlich zerstört – beispielsweise für Straßen- und Parkflächen, für Autobahnen oder Einkaufszentren zubetoniert. Vielerorts wird das kostbare Gut auch ausgelaugt oder verseucht. Ohne fruchtbare Böden kann der Mensch nicht überleben. Mit dem Internationalen Jahr der Böden 2015 wollen die Vereinten Nationen die Aufmerksamkeit auf unsere zentrale Lebensgrundlage lenken.

Ohne Pestizide und Torf

Der Blick unter die Oberfläche lohnt sich auch für Gartenliebhaberinnen und -liebhaber. Ob im Privatgarten oder im Gemeinschaftsgarten, auf Balkon oder Terrasse, für immer mehr Menschen lautet das Ziel, naturnah ohne die Verwendung von Pestiziden und ohne Torf zu garteln. Im Biogarten ist der Komposthaufen der wichtigste Platz, denn in dieser Erdfabrik entsteht das Gold des Biogärtners, der Humus, den die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Sie benötigen mindestens zwei Bereiche. Unter einem Kompostvlies ruhen die Abfälle des Vorjahres. Ab dem Herbst werden sie auf den Beeten verteilt. Auf dem anderen Komposthaufen kommen alle Bioabfälle aus Haus und Garten.

Die richtige Mixtur

Die Mischung macht es: Grobe Abfälle vom Stauden- und Strauchschnitt werden mit feinem Rasenschnitt gemixt. Dazu gesellen sich verwelkte Topfpflanzen, Obst- und Gemüsereste, Eierschalen und Laub in dünnen Schichten. Hingegen haben diese Abfälle im Kompost nichts verloren: Speisereste, Fette, Öle, Backwaren sowie kranke Pflanzenteile landen im Restmüll.  Die Abfälle dürfen nicht verdichtet werden, denn Sauerstoffmangel lässt den Kompost faulen. Dazwischen gestreute Hornspäne beschleunigen die Entstehung des schwarzen Goldes. In Großbritannien gibt es übrigens nicht nur den eigenen Kompost, sondern auch den allgegenwärtigen Champignonkompost. Seit Kurzem wird dort völlig auf Torf verzichtet und kompostierte Rinde als Ersatz verwendet.