Die Wohnungspreise in der Stadt explodieren, Jungfamilien können sich im Zentrum eigentlich kaum noch eine entsprechende Wohnung leisten. Was kann die Politik tun, um dem entgegenzuwirken?

SIEGFRIED NAGL: Die Preise steigen tatsächlich stark, das hat vor allem zwei Gründe: Erstens wächst Graz überproportional; wir haben rund 3000 Menschen von Jahr zu Jahr mehr in der Stadt. Zweitens legen durch die Bankenkrise viele ihr Kapital in Grund und Boden an statt in Aktien. Das alles führt dazu, dass die Nachfrage vor allem nach Vorsorgewohnungen extrem ist - und damit die Kauf-, aber auch die Mietpreise unverhältnismäßig gestiegen sind.

Was tun?

NAGL: Wir werden als Stadt verschiedene Projekte unterstützen und initiieren, damit sich die Grazer auch selbst ihre Wohnungen leisten können. Das muss unser Ziel sein: Man soll seinen Hauptwohnsitz auch selber besitzen können. Denn Eigentum schafft Sicherheit und Unabhängigkeit.

Welche Projekte sind das?

NAGL: Zum Beispiel die Baugruppe, wo sich mehrere Familien zusammentun und ein Wohnprojekt umsetzen. Hier stellen wir als Stadt günstig Grundstücke zur Verfügung, die erst nach einigen Jahren zurückgezahlt werden müssen. Aber wir haben weitere Projekte vor, die wir auch im Stadtentwicklungskonzept niederschreiben wollen. Das verhandeln wir gerade.