Der Immobilienmakler-Verbund Remax hat im vergangenen Jahr rund 4.800 Immobilien-Verkäufe im Gesamtwert von mehr als 900 Millionen Euro vermittelt, um 15 Prozent mehr als 2010. "Ich hoffe, dass wir 2012 auf mehr als eine Milliarde kommen werden", sagte Remax-Austria-Chef Alois Reikersdorfer bei einer Pressekonferenz. Das Preisniveau wird heuer weiter steigen, weil die Nachfrage also zunimmt und das Angebot knapper wird.

"Der Nachfrage entsprechend hätten wir in bestimmten innerstädtischen Lagen auch um 20 Prozent mehr vermitteln können", erklärte der Remax-Chef. Die im Franchise-System arbeitenden Remax-Makler haben ihre Honorarumsätze im vergangenen Jahr um 12,5 Prozent gesteigert. Für 2012 erwarten die 450 befragten Makler eine generelle Steigerung der Nachfrage um 6,3 Prozent und eine Preissteigerung um 5,6 Prozent, weil das Angebot sogar leicht (- 0,3 Prozent) zurückgehen wird. Die Preissteigerung wird vor allem von den Wohnimmobilien kommen, erklärte Anton Nenning, Managing Director von Remax Austria. Wohnimmobilien sollen sich wesentlich besser entwickeln als Gewerbeimmobilien und die Preisschere zwischen guten und schlechten Lagen wird noch weiter aufgehen, glaubt er.

Gute Lagen

Als "Nachfrage-Renner" werden sich nach Einschätzung der Remax-Makler Eigentumswohnungen in zentraler Lage erweisen, bei denen eine Verteuerung um 8,7 Prozent erwartet wird. Zu den Gewinnern zählen auch Mietwohnungen in zentraler Lage sowie Stadt- und Zinshäuser und Baugrundstücke. Büros, Geschäftslokale und Betriebsobjekte sollen um mehr als 3 Prozent an Wert verlieren, bei Wochenendhäusern wird ein Preisrückgang um 2,9 Prozent erwartet - das gilt aber nicht für Wochenendhäuser mit Seeblick oder -zugang, die immer nachgefragt werden. Nennings Resümee: "Die Nachfrage ist auf einem langjährigen Hoch, wer also jetzt verkaufen will, wird sicher gute Preise lukrieren."

Nach Bundesländern betrachtet dürfte das Preisniveau heuer in Wien mit einem Plus von 8,3 Prozent am stärksten steigen, gefolgt von Oberösterreich (+ 6,9 Prozent) und der Steiermark (+ 6,3 Prozent). Beinahe unverändert bleiben die Preise im Burgenland (+ 0,9 Prozent). Unter dem Österreich-Durchschnitt bleibt die Preisentwicklung auch in Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Vorarlberg und Tirol, wobei Tirol bei Immobilien ein Hochpreisland sei, erklärt Reikersdorfer. "So schön es ist - es gibt viele Berge, da kann man nichts hinbauen."