Kurz vor Mitternacht am 8. April 2014: Mit gefrorener Miene vernimmt Tilo Berlin am Klagenfurter Landesgericht das Urteil von Richter Christian Liebhauser-Karl. 26 Monate unbedingte Haft wegen Untreue, begangen als Vorstand der Hypo Alpe Adria rund um Vorzugsaktien. Plus 2,573 Millionen Euro Schadenersatz. Da beeinsprucht, ist das Urteil nicht rechtskräftig. Der Oberste Gerichtshof entscheidet, ob das Urteil gilt und Berlin ins Gefängnis muss oder nicht. (Es gilt die Unschuldsvermutung.) Der ehemalige Anteilshalter und Vorstand der Hypo Alpe Adria Bank wird sich daher am Mittwoch als Zeuge im Untersuchungsausschuss in Wien zu Fragen rund um die Vorzugsaktiendeals der Bank, die er einst als „Perle“ in der Bankenlandschaft beschrieb, wohl der Aussage entschlagen. So wie auch schon bei anderer Gelegenheit zuvor.