Die Steiermark und Kärnten gründen gemeinsam mit dem Bund den "Silicon Alps"-Mikroelektronikcluster, das erste länderübergreifende Konstrukt in diesem Bereich. Das Infrastrukturministerium sowie die beiden Bundesländer leisten eine Anschubfinanzierung von je 750.000 Euro, gesamt 2,25 Millionen Euro auf drei Jahre. Auch große Player wie AT&S und Infineon sind dabei.

"Der Sitz des Clusters befindet sich in Villach, mit ausgewogener Ausrichtung auf die Steiermark, zum Beispiel bei Veranstaltungen", sagt Gabriele Schaunig, Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin (SP). Als Geschäftsführer fungieren zu Beginn die Chefs der jeweiligen Wirtschaftsförderungsgesellschaften der beiden Länder. Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SP) erklärt, für einen attraktiven Standort müsse auch die digitale Infrastruktur passen. "Wir haben eine starke Elektronikindustrie. Wenn man alleine darüber nachdenkt, dass ein Pkw mehr Daten verarbeiten kann als die gesamte Apollo-11-Mission, erkennt man das Ausmaß der Anforderungen", so der Minister.

Laut dem steirischen Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann (VP) sind AT&S und die Ortner Group mit dabei. Auch AVL hat auf eine solche Entwicklung gedrängt. Damit sei man in einem internationalen Standortwettbewerb mit Regionen wie Grenoble, Lyon oder Sachsen, wo sich ähnliche Dinge entwickelten.

Andreas Gerstenmayer, AT&S-CEO und Vorsitzender des steirischen Forschungsrates: "Bei aller Freude muss ich sagen, es ist höchste Zeit. Andere Regionen sind sehr weit entwickelt, wir müssen dringend Tempo aufnehmen."

Josef Ortner von der Ortner Group erklärte, um im Mikroelektronik-Bereich zu arbeiten, brauche man über 100 Kernkompetenzen und Berufe. "Ein Cluster ist nicht nur für die Großen da, der Vorteil liegt vielmehr bei den Kleinen. Man wird auf technologischer Ebene gefordert, vor allem die Zulieferbetriebe im Klein- und Mittelbereich", so Ortner.

Laut Gerstenmayer kommen jährlich 25.000 Euro von den Unternehmen. Schaunig zufolge gebe es rund 200 Betriebe im Mikroelektronik-Bereich in Österreich. Buchmann sagte, alleine in der Steiermark arbeiteten in diesem Bereich  8000 Beschäftigte.

Leichtfried zufolge werde auch für die Zukunft ein "Silicon Austria" diskutiert.