Österreichs Warenhandel mit der restlichen Welt hat sich 2015 spürbar belebt: Die Exporte legten gegenüber dem Jahr davor um 2,7 Prozent auf 131,54 Milliarden Euro zu, die Importe um 2,8 Prozent auf 133,53 Milliarden Euro, wie aus den endgültigen Daten der Statistik Austria von heute, Donnerstag, hervorgeht.

Dabei konnte Österreich sein Defizit im Warenaustausch mit den anderen EU-Mitgliedsländern von rund 4,3 auf 3,2 Milliarden Euro merklich verkleinern. Allerdings halbierte sich gleichzeitig auch der Überschuss, der mit Ländern außerhalb der Europäischen Union erzielt wurde, von rund 2,6 auf 1,2 Milliarden Euro.

70 Prozent mit der EU

Rund 70 Prozent des heimischen Außenhandels werden mit der EU abgewickelt, 30 Prozent mit der restlichen Welt. Das wichtigste Handelsprodukt - sowohl bei den Ausfuhren als auch bei den Einfuhren - waren auch im Vorjahr "Maschinen und Fahrzeuge" mit einem Exportanteil von 39,8 Prozent und einem Importanteil von 34,1 Prozent.

Die meisten österreichischen Waren gingen mit einem Ausfuhranteil von 30 Prozent nach Deutschland. Mit deutlichem Abstand dahinter folgten die USA (fast 7 Prozent), Italien (6,3 Prozent), die Schweiz (5,4 Prozent) und Frankreich (4,5 Prozent).

Im Gegenzug kamen die meisten Produkte, die nach Österreich geliefert wurden, aus Deutschland (fast 37 Prozent). Fast gleichauf, aber weit dahinter, rangierten die Importe aus Italien und China mit einem Anteil von 6,1 bzw. 6 Prozent. Zu den fünf wichtigsten Lieferländern gehörten weiters die Schweiz (mit einem Einfuhranteil von 5,6 Prozent) und die Tschechische Republik (4,2 Prozent).

Auswirkungen der Sanktionen

Infolge der wechselseitigen Sanktionen zwischen der EU und Russland wegen der politischen Kontroversen um die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch die Russen und den Konflikt in der Ostukraine rutschte Russland 2015 auf Platz 16 der wichtigsten österreichischen Exportmärkte ab - 2014 lag das Land noch auf Platz 11. Die heimischen Ausfuhren nach Russland brachen im abgelaufenen Jahr um 38 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro ein; die Einfuhren von dort stiegen indes um 6,2 Prozent auf 2,44 Milliarden Euro - das entsprach einem Anteil an allen Lieferungen nach Österreich von 1,8 Prozent; der österreichische Exportanteil in Richtung Russische Föderation lag bei rund 1,5 Prozent.