Mit einer "Agenda für Risiko- und Wachstumsfinanzierung" soll österreichischen Unternehmen die   Unternehmensfinanzierung wesentlich erleichtert werdnen. Staatssekretär Harald Mahrer (ÖVP) legt dafür mehrere Vorschläge vor. Sie reichen von einer  Co-Investment-Initiative  zur Stärkung der Seed & First Stage Phase bis zu einem  Beteiligungsfreibetrag zur Umleitung von  privatem Kapital aus unproduktiven Finanz- und Immobilien in Unternehmen. Neben einem   Central European Fund-of-Fund solle es auch eine   Mittelstandsfinanzierungsgesellschaft geben. "Die Netto-Investitionsquote liegt in Österreich bei 5,1 Prozent. Das ist 50 Prozent weniger als vor der Krise", so Mahrer.

KMU-Börse als EU-Best-Practise

Ein Wachstumssegment am Kapitalmarkt soll neue IPO-Anreize schaffen und  Mitarbeiterbeteiligung stärken. Mit einer KMU-Börse wolle man ein EU-weites "Best-Practice" schaffen. Mahrer hat daher eine Studie für eine  KMU-Börse beauftragt. Die Pläne werden heute auf einer Veranstaltung des aws in Wien diskutiert.

"KMU sind das Rückgrat unserer Wirtschaft mit fast zwei Millionen Beschäftigten. So wie wir mit dem Alternativfinanzierungsgesetz einen neuen Finanzierungsweg für Startups gegangen sind, wollen wir nun den KMU in Österreich einen neuen Weg zur Projektfinanzierung ermöglichen", erklärte Mahrer.

"Österreich Steinzeitland"

Man wolle mit einer KMU-Börse eine Diskussion anregen, um die Klein- und Mittelbetriebe finanziell zu unterstützen und spannende Wachstumsperspektiven aufzeigen., so der Staatssekretär und Regierungskoordinator. "Es geht darum, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu ändern, damit eine KMU-Börse für die Unternehmen Realität werden kann. Denn so wie die Rahmenbedingungen jetzt sind kann es auf gar keinen Fall bleiben. Denn was den Kapitalmarkt betrifft zählen wir zu den Steinzeitländern", so Mahrer. Er nannte Warschau, Mailand oder Riga als internationale Börse-Modelle für KMU, die man als Beispiel für Österreich nutzen könne. "Wir müssen unseren KMU den Sprit geben, den der Wachstumsmotor benötigt."

Adolf Winkler