Dieser Investitionsschub für Kärnten kommt nach der KWF-Förderflaute gerade recht. Aus Mitteln des Wirtschafts- und Tourismusministeriums stellt Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) für Kärntner Unternehmen 3,5 Millionen Euro als Investitionszuwachsprämie zur Verfügung. "Durch diesen Impuls rechnen wir mit Folgeinvestitionen von 70 bis 80 Millionen Euro", sagte er Donnerstag in Klagenfurt bei der Vorstellung eines "Kärnten-Paktes" mit Wirtschaftskammerpräsident Jürgen Mandl und Landesrat Christian Benger (ÖVP).
Die Aktion, die nur für drei Bundesländer gilt, habe sich in Salzburg mit 4,7 Millionen Euro Prämienvolumen bereits bewährt. Zum Kärnten-Paket gehört außerdem, dass von drei in Österreich geplanten Innovationswerkstätten der Forschungsförderungsgesellschaft eine in Kärnten entstehen werde. Man wolle als Antwort auf die negative Heta-Stimmung "die positiven Trends in Kärnten verstärken", verwies Mitterlehner auf den hohen Lehrausbildungsanteil, 3,6 Prozent mehr Gründungen im Vorjahr und den zweiten Bundesländer-Platz bei Betriebsansiedlungen.
Abgewickelt wird die Investitionszuwachsprämie online oder über die Servicestellen der Wirtschaftskammer. "Damit starten wir eine Wirtschaftsoffensive für Kärnten", sagte Mandl, der den Standort-Pakt federführend und in Abstimmung mit Benger und IV-Präsident Christoph Kulterer verhandelt hat. Benger erwartet, dass "die positive Stimmung gestärkt wird".
10.000 bis 40.000 Euro
Die zehnprozentige Förderung gilt für Investitionszuwächse von mindestens 100.000 bis 400.000 Euro, kann also 10.000 bis 40.000 Euro betragen.
Mit dem Land sei man laut Mandl in sehr positiven Verhandlungen für eine Qualitätsoffensive für touristische Kleinbetriebe, eine Beratungsaktion für die KMU-Digitalisierung, sowie Investitionsförderungen für Betriebe von 50 bis 200 Mitarbeitern sowie Kleinstunternehmen für Investitionen von 10.000 bis 100.000 Euro. Auf die in der Vorwoche gestartete Investitionsplattform hätten sich 30 weitere Investoren gemeldet.
Mitterlehner outete sich bei der Gelegenheit so wie Bundeskanzler Christian Kern auch als Kärnten-Fan: "Mein Urlaub am Faaker See ist der einzige fix gebuchte."
Adolf Winkler