Eine große Mehrheit führender Volkswirte in Großbritannien befürchtet einer Umfrage zufolge bei einem EU-Austritt einen schweren Schaden für die Wirtschaft. 88 Prozent der mehr als 600 befragten Ökonomen am Finanzplatz London halten im Falle eines "Brexit" eine Eintrübung der britischen Wachstumsaussichten über die kommenden fünf Jahre für sehr wahrscheinlich.

Dies geht aus einer Umfrage für die Zeitung "The Observer" (Sonntagausgabe) hervor. 82 Prozent gehen demnach davon aus, dass es vermutlich negative Auswirkungen für die Privathaushalte geben würde.

Premierminister David Cameron sieht sein Werben für einen EU-Verbleib durch die Erhebung des Instituts Ipsos-Mori bestätigt. "Die Umfrage untermauert die überwältigende Meinung von Volkswirten: Ein Austritt aus der EU würde der Wirtschaft schaden, Jobs kosten und die Preise hochtreiben", erklärte er in einer Stellungnahme. Die Regierung hat wiederholt vor den wirtschaftlichen Folgen eines Brexit gewarnt. Die Verfechter eines EU-Abschieds argumentieren dagegen, dass ein Handel ohne EU-Vorgaben dem Land Vorteile verschaffe. Die Briten stimmen am 23. Juni in einem Referendum über den Verbleib in der Europäischen Union ab. Umfragen deuten auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Lager.