Facebook will künftig auch Internet-Nutzern, die nicht Mitglieder des Online-Netzwerks sind, personalisierte Werbung anzeigen. Dafür werden wie in der Online-Branche üblich sogenannte Cookies im Web-Browser abgelegt, die Anzeigen an das Surf-Verhalten anpassen. Die Funktion kann blockiert werden, wie Facebook in einem Blogeintrag am späten Donnerstag (Ortszeit) erklärte.

Seinen Mitgliedern zeigt Facebook auch auf anderen Webseiten personalisierte Werbung an. Ab sofort könnten sie dies abschalten, hieß es weiter. Das Online-Netzwerk überarbeitete dafür auch die Informationen über Datenschutz. Wegen der Cookies und des Umgangs mit Nicht-Mitgliedern hatten bereits Datenschützer in mehreren Ländern Facebook ins Visier genommen. Diese Gespräche seien bei den neuen Regelungen berücksichtigt worden.

Wichtige Nachrichtenquelle

Facebook ist für nahezu die Hälfte der US-Bürger im Erwachsenenalter inzwischen eine wesentliche Quelle für Nachrichten. Wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage des US-Instituts Pew hervorgeht, beziehen 66 Prozent der erwachsenen Facebook-Nutzer auch Nachrichteninhalte aus dem sozialen Netzwerk.

Da Facebook wiederum rund zwei Drittel sämtlicher US-Bürger im Erwachsenenalter erreiche, bedeute dies, dass das Netzwerk insgesamt 44 Prozent mit Nachrichten beliefere.

Das Unternehmen steht derzeit wegen des Zuschnitts seines Nachrichtenangebots in den USA in der Kritik. Ausgelöst worden war die Debatte durch einen Bericht des Nachrichtenportals "Gizmodo", wonach Facebook seine Rubrik "Nachrichtentrends" ("Trending Topics") zu Ungunsten konservativer Politiker und Inhalte manipuliert haben soll. Daraufhin schaltete sich der republikanische Senator John Thune ein und verlangte von dem Unternehmen Aufklärung.