In Frankreich haben Steuerfahnder die Büroräume von Google durchsucht. Hintergrund seien Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag mit. Das Verfahren sei  bereits im Juni vergangenen Jahres eingeleitet worden und solle überprüfen, ob Google seinen Steuerverpflichtungen in Frankreich ordnungsgemäß nachgekommen sei.

Wie eine Person aus dem Umfeld des französischen Finanzministeriums sagte, begann die Razzia in Paris in den frühen Morgenstunden. Der Zeitung "Le Parisien" zufolge  waren etwa 100 Beamte vor Ort. Google sicherte den Behörden seine Zusammenarbeit zu. Der Konzern halte sich an französische Gesetze.

Google-Büro in Paris
Google-Büro in Paris © AFP/MATTHIEU ALEXANDRE

Frankreich verlangt von den Amerikanern Steuernachzahlungen von 1,6 Milliarden Euro, wie es bereits im Februar in Kreisen des Finanzministeriums hieß. Wie andere international tätige Konzerne steht auch Google wegen Steuertricks in der Kritik. In Großbritannien einigte sich der Internetkonzern im Jänner mit den Finanzbehörden auf die Zahlung von 130 Millionen Pfund (170 Millionen Euro). Kritiker bemängelten die Vereinbarung jedoch als zu günstig für das Unternehmen.