Dem Schweizer Luxusgüterhersteller Richemont bläst ein harscher Wind entgegen. Der Genfer Konzern mit Marken wie Cartier und Montblanc verkaufte im letzten Geschäftsjahr zwar mehr Schmuck und Lederwaren, doch der Absatz von edlen Uhren war schwach. Der Umsatz im wichtigsten Markt Asien ging zurück.

Die Zeiten seien vor allem für die Uhrenindustrie "sehr schwierig", sagte Richemont-Chef Richard Lepeu am Freitag. Mit Uhren macht der Genfer Konzern fast die Hälfte seines Umsatzes.

Absatzsteigerungen bei Schmuck

Im Geschäftsjahr 2015/2016 (per Ende März) schrumpfte der Umsatz in der Uhrensparte - in konstanten Wechselkursen gerechnet - um 8 Prozent. Mehr Geld in die Konzernkasse spülten hingegen die Sparten Schmuck, Lederwaren und Kleider. Insgesamt steigerte Richemont den Umsatz um 6 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro. Währungsbereinigt hätte allerdings ein Rückgang von 1 Prozent resultiert.

Umsatzrückgang in Asien

Der Konzern kämpft derzeit in seinen wichtigsten Absatzmärkten mit einer schwächelnden Nachfrage. In Asien ging der Umsatz von 4,1 Milliarden Euro auf 3,9 Milliarden Euro zurück.

Bereinigt um Wechselkurseffekte hätte ein Rückgang von 13 Prozent resultiert. Einzig China habe gutes Wachstum gezeigt, schreibt Richemont. Die Umsätze in Hongkong und Macau seien hingegen erheblich geringer ausgefallen.

Europa ist zweitwichtigster Markt

In Europa, dem zweitwichtigsten Markt für den Konzern, konnte Richemont den Umsatz um 10 Prozent steigern. Zu spüren bekam Richemont jedoch, dass wegen der Terroranschläge in Paris und Brüssel weniger Touristen nach Europa kamen: In der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres fiel der Umsatz tiefer aus als der Vorjahresperiode.

In Amerika konnte die Nachfrage nach Schmuck den stockenden Uhrenabsatz weitgehend ausgleichen, wie Richemont schreibt. Der Umsatz war zu konstanten Wechselkursen nur leicht rückläufig. Zulegen konnte Richemont in Japan sowie in der Region Naher Osten und Afrika.