Der 500-Euro-Schein wird abgeschafft, um die Finanzierung von Straftaten und Terror zu erschweren. Auch die 1000-Franken-Note eignet sich für kriminelle Zwecke - doch für die Schweizer Regierung steht deren Abschaffung nicht zur Diskussion. Sie führt die steigende Anzahl der 1000-Franken-Noten auch auf die von der Notenbank verhängten Negativzinsen zurück.

Anleger könnten geneigt sein, ihr Geld in Banknoten vorzuhalten, um die Strafzinsen auf Bankguthaben zu umgehen, antwortete die Regierung auf die Anfrage einer Parlamentarierin. In der Schweiz müssen Banken für die Giroeinlagen ihrer Kunden ab einem gewissen Freibetrag Strafzinsen zahlen. Die Institute geben diese Negativzinsen an Großanleger wie Versicherungen oder Pensionsfonds weiter. Privatanleger sind davon bisher in den meisten Fällen nicht betroffen. Branchenführer UBS hat jedoch kürzlich angekündigt, eine Ausweitung der Negativzinsen auf "sehr vermögende Kunden" ins Auge zu fassen.

45 Millionen 1000er im Umlauf

Wer Geld in bar hält, kann die Strafzinsen umgehen. Bei großen Beträgen dürften Sparer auf 1000-Franken-Noten zurückgreifen. Die Diskussion um die Zukunft der 1000-Franken-Scheine war in der Schweiz in Gang gekommen, nachdem die EZB die Abschaffung der 500-Euro-Scheine angekündigt hatte, um damit die organisierte Kriminalität zu bekämpfen.

Die Zahl der 1000-Franken-Noten ist in den vergangenen Jahren nach Angaben der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gestiegen: Im Februar waren 44,6 Millionen im Umlauf, Anfang 2014 waren es erst 38,6 Millionen. Der SNB zufolge wird die 1000-Franken-Note in der Schweiz nicht nur aufbewahrt, sondern auch im Zahlungsverkehr eingesetzt. 2013 hätten Banken, Post und Bargeldverarbeiter 22 Millionen 1000er-Noten bei der Notenbank eingezahlt und 25 Millionen bezogen. Dieses Volumen habe sich seither nicht wesentlich verändert.

Nach Einschätzung des Bundesrats dürfte ein weiterer Grund für die Zunahme des Notenumlaufs in den vergangenen Jahren die steigende Verunsicherung vieler Menschen durch die Finanzkrise sein.