Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel strebt ungeachtet weit verbreiteter Kritik einen möglichst raschen Abschluss des umstrittenen europäisch-amerikanischen Freihandelsabkommens TTIP an.

Nach einem Gespräch mit Japans Regierungschef Shinzo Abe sagte Merkel am Mittwoch in Meseberg bei Berlin, sie habe ihrem Gast "deutlich gemacht, dass wir auch alles daran setzen, das Transatlantische Abkommen in diesem Jahr möglichst noch fertig zu verhandeln". Auch das Interesse an einem ähnlichen Abkommen zwischen der EU und Japan sei groß, obgleich die Gespräche dazu derzeit ins Stocken geraten seien.

"Aber wir haben von beiden Seiten gesagt, dass wir an einem solchen Freihandelsabkommen sehr interessiert sind, weil solche Abkommen tendenziell auch das Wirtschaftswachstum befördern", sagte Merkel.

Auch Abe unterstrich sein Interesse an einer Ausweitung des Freihandels. Er nannte es als Ziel, vom G7-Gipfel Ende Mai im japanischen Ise-Shima ein "starkes Signal" auszusenden. Er halte es für nötig, "dass wir die Weltwirtschaft ankurbeln". Dazu bedürfe es einer expansiven Finanzpolitik und Investitionen. Merkel plädierte für eine "ausgewogene Balance" aus Strukturreformen, Investitionen und Geldpolitik.