Wegen technischer Probleme bei der Umrüstung des Passats im Zuge des Abgas-Skandals hat VW den Rückruf von betroffenen Golf-Modellen vorgezogen. Die ersten Fahrzeuge werden ab Dienstag in Österreich und Deutschland in die Werkstätten gerufen. Volkswagen hat sich in der Vorwoche mit dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) auf ein entsprechendes Vorgehen geeinigt.

Zeitgleich soll den Werkstätten die Software zur Verfügung gestellt werden. "Grundsätzlich sind sie dann ab sofort in der Lage, die Aktion bei den Modellen durchzuführen", sagte ein VW-Sprecher am Montag in Hannover. Das Aufspielen soll rund 30 Minuten dauern.

Mit dem Golf wird damit ein Modell im Diesel-Rückruf vorgezogen, weil die bisherige Planung wegen technischer Probleme seit Wochen überfällig ist. Ursprünglich sollten rund 160.000 Passat-Modelle bereits Ende Februar zurückgerufen werden. Das Kraftfahrt-Bundesamt verweigert bisher aber die Freigabe. Offizielle Begründungen gibt es keine, jedoch soll es Probleme mit den Verbrauchswerten geben.

Als Reaktion auf die Manipulationen von mehr als elf Millionen Fahrzeugen weltweit, davon rund 2,5 Millionen in Deutschland, hatte Volkswagen im Jänner mit dem Rückruf des Pick-up Modells Amarok begonnen. Von den rund 8.500 Fahrzeugen konnten bis Anfang Mai laut VW-Nutzfahrzeuge rund 6.300 umgerüstet werden. Auch die VW-Töchter Audi und Seat durften zwischenzeitlich einige Autos zurückrufen.