Die Asfinag erwirtschaftete 2015 einen Jahresüberschuss von 549 Millionen Euro (2014: 519 Millionen Euro) und schüttet auch heuer wieder eine Dividende von 100 Millionen Euro an den Bund aus. In Ausbau und Modernisierung des Streckennetzes investierte die Asfinag 951 Millionen Euro (2014: 909 Millionen Euro). Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 24 auf 26 Prozent, der Schuldenstand blieb mit 11,6 Milliarden Euro stabil.

"Wir haben 2015 ein stabiles Ergebnis erzielt. (...) Wir haben um die vier Milliarden Euro Eigenkapital", so Asfinag-Chef Klaus Schierhackl am Freitag vor Journalisten. Die fiktive Schuldentilgungsdauer betrage 19 Jahre, "somit deutlich unter der durchschnittlichen Lebensdauer der Straßeninfrastruktur". "Ein Straßenbetreiber mit realistischen Mautansätzen ist ein gutes Investment", erklärte Schierhackl.

Maut: 1,86 Milliarden Euro

Die Mauterlöse legten im Vorjahr um zwei Prozent auf 1,86 Milliarden Euro zu. Bei den Lkw und Bussen gab es ein Plus von 0,9 Prozent auf 1,253 Milliarden Euro, bei den Pkw stiegen die Erlöse um 3,9 Prozent auf 606 Millionen Euro. Die Fahrleistung der Lastwägen erhöhte sich um 2,1 Prozent, jene der anderen Autos um 2,8 Prozent. Insgesamt stieg die Fahrleistung um 2,7 Prozent, was fast 30 Milliarden Kilometern entspricht, rechnete Schierhackl vor. Heuer habe der Schwerverkehr um drei bis vier Prozent zugelegt, was ein guter Indikator für die Konjunktur sei.

Den stärksten Zuwachs gab es im Vorjahr am Brenner mit 5,2 Prozent, gefolgt von der Tauernautobahn mit 3,1 Prozent. Durch die Vollsperre des Arlbergtunnels ging auf der Arlbergstrecke der Verkehr um 9,8 Prozent zurück.

Bis 2021 investiert die Asfinag 7,3 Milliarden Euro in Autobahnen und Schnellstraßen - so die Theorie, denn in der Praxis hängt die Summe sehr stark von den Umweltverträglichkeitsprüfungen ab. Viele der Projekte ziehen sich seit Jahren durch alle Instanzen, wodurch teilweise bestehende Pläne und vorgeschlagene Technologien nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen.

Streitpunkt: Lobau-Tunnel

So wird über die Wiener Lobau-Autobahn seit dem Jahr 1999 diskutiert. Letztstand: Nach jahrelanger Prüfung hat das Verkehrsministerium einen positiven Umweltverträglichkeitsbescheid für den S1-Abschnitt Schwechat bis Süßenbrunn - inklusive dem umstrittenen Donau-Lobau-Tunnel - ausgestellt. Umweltschützer kündigten Berufung an.

Durch das "Grenzmanagement" am Brenner im Zuge der Flüchtlingswelle habe man bisher keine Beeinträchtigung festgestellt. Allerdings sind der Asfinag Kosten angefallen. Durch das Grenzkontrollgesetz ist die staatliche Autobahnholding verpflichtet, die fixen baulichen Maßnahmen zu errichten, wie Fundamente und Flugdächer. Bis dato hat die Asfinag dafür 500.000 Euro aufgewendet.

Zu dem heute stattfindenden Verkehrsreferententreffen der Länder bezüglich einer möglichen Ausdehnung der Lkw-Maut auf Bundes- und Gemeindestraßen wollte sich die Asfinag im Vorfeld nicht äußern. Sollte sie kommen, wäre das dafür nötige Satellitensystem mit dem auf den Autobahnen verwendeten Mikrowellensystem jedenfalls kompatibel, betont die staatliche Autobahnholding.