Das Stadion in Graz-Liebena heißt ab sofort auch offiziell "Merkur Arena". Der neue Schriftzug wurde am Mittwoch im Rahmen einer von Ö3-Wecker-Star Robert Kratky moderierten Veranstaltung enthüllt. Die Merkur-Versicherung hatte sich bereits mit 1. März und für zehn Jahre die Namensrechte an der Heimstätte von Bundesligist Sturm Graz gesichert.  Die Eishalle Liebenau ist ab sofort die Merkur Eisarena. In der Mitte der neuen Schriftzüge ist ein versetztes e zu sehen, das neue Logo der Merkur-Versicherungen. Finanzielle Details bezüglich der langfristigen Verträge wurden keine bekanntgegeben.

Schauspieler auf einem Laufband trägt die Bilanzzahlen vor
Schauspieler auf einem Laufband trägt die Bilanzzahlen vor © GEPA pictures

Die Enthüllung war gewissermaßen ein symbolischer Akt: Das Stadion in Graz-Liebenau ist nun offiziell die „Merkur Arena“. Wie berichtet, hat sich der Versicherungskonzern die Namensrechte für die nächsten Jahre gesichert. Im Rahmen der gestrigen Bilanzpräsentation wurde das große Merkur-Logo am Stadion nun enthüllt. Und zeigt, dass sich mehr geändert hat als nur die Außenfassade der Arena. Die Merkur hat sich optisch und inhaltlich ein neues Erscheinungsbild verpasst.

Aus der Versicherung wird die „Vorsicherung“, schon der Name soll untermauern, dass sich das Unternehmen künftig noch viel stärker als eine Art „begleitender Gesundheitsmanager“ versteht, wie Generaldirektor Gerald Kogler erläutert. Es sind Bereiche wie Gesundheit, Ernährung, Bewegung und Lifestyle, die man inhaltlich und produktseitig abdecken will. „Es geht uns auch darum, jüngere Menschen zu erreichen. Man soll nicht beim ersten Blick sofort an eine klassische Versicherung denken“, sagt Kogler. So werden u. a. Programme wie Sportcamps mit Ganztagsprogramm, etwa Skifahren mit Stars, forciert. „Wir wollen vorsichern, also da sein, bevor es wehtut, bevor ein Versicherungsfall eintritt.

Merkur Arena in Graz-Liebenau
Merkur Arena in Graz-Liebenau © digineu
Siegfried Meryn, Gerald Kogler (Merkur) and  Moderator Robert Kratky
Siegfried Meryn, Gerald Kogler (Merkur) and Moderator Robert Kratky © GEPA pictures

Die Bilanzpräsentation ging heuer in den Umkleideräumen des Stadions über die Bühne, die Bilanzzahlen wurden von einem Schauspieler auf dem Laufband vorgetragen, „wir bleiben in Bewegung“, so der Slogan.

Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) konnte in Österreich von 11,3 auf 13,2 Millionen Euro gesteigert werden. Das Prämienwachstum liege mit einem Plus von 4,2 Prozent über dem Marktschnitt, so Kogler.

Zum guten Ergebnis habe vor allem der heimische Markt beigetragen. Das Finanzergebnis wurde von 46,9 auf 54,9 Mio. Euro gesteigert. An Eigenmitteln waren 94,7 Mio. Euro vorhanden (2014: 84,7). Der Solvabilitätsgrad erhöhte sich von 252,6 Prozent auf 263,1 Prozent. Die versicherungstechnischen Rückstellungen betrugen 1,471 Mrd. Euro (2014: 1,346 Mrd. Euro).

Das Prämienwachstum stieg 2015 von 404,3 um 4 Prozent auf 420,5 Mio. Euro, was deutlich über dem österreichischen Marktschnitt von 1,7 Prozent gelegen sei, so Kogler. An Versicherungsleistungen wurden 304,1 Mio. Euro ausbezahlt, 2014 waren es noch 288,6 Mio. Euro. Bei den Prämien im einzelnen kletterte die Krankenversicherung von 303,4 auf 322,5 Mio. Euro. Der Bereich Schaden und Unfall sank im Prämienaufkommen von 52,5 auf 50,3 Mio. Euro. Ein kleiner Rückgang musste auch beim Lebensbereich von 48,5 auf 47,7 Mio. Euro verzeichnet werden.

Schwierige Enthüllung im Schneetreiben: Merkur ist neuer Sponsor des Grazer Stadions
Schwierige Enthüllung im Schneetreiben: Merkur ist neuer Sponsor des Grazer Stadions © APA/ERWIN SCHERIAU

Im Gesamtkonzern inklusive der CEE-Töchter habe man bei den abgegrenzten Prämien ein Wachstum um 3,8 Prozent auf 524,9 Millionen Euro erreicht. Das EGT im Konzern sank aufgrund von Einmaleffekten im Ausland von rund 23,8 auf 17,8 Millionen Euro. 79,7 Prozent der Prämienaufbringung erfolgte bei der Merkur im Inland, 20,3 steuerten die Auslandstöchter bei.

Die Tochtergesellschaften in Südosteuropa hätten durchwegs gute Zuwächse erzielt. Gesamt hatte man in Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und Serbien sowie Montenegro 529.550 Risiken im Bestand, bei den Prämien legten die Töchter von 101,5 auf 104,4 Millionen Euro zu. In Serbien ortete Kogler in zehn bis 20 Jahren das Potenzial zum Kernmarkt, wenn sich dort die politische Entwicklung der vergangenen Jahr so fortsetze.

Der Personalstand in Österreich wurde leicht aufgestockt, von 792 auf 837. Im Ausblick auf 2016 sprach Kogler von einem konstant schwierigem Umfeld für Versicherungen, dennoch plane man über dem Marktschnitt zu wachsen. Der gesamten Versicherungsbranche würden nur noch 0,3 Prozent Wachstum vorhergesagt, auch deshalb wolle man neue Wege gehen und vor allem die Aktivitäten in der Vorsorge stärken, Stichwort Lebensstil ändern.