Mit einem weltweit einmaligen Sensorchip trägt Infineon Technologies Austria zur Suche nach bisher unentdeckter dunkler Materie bei. Der Chip ist 15 x 10 Zentimeter beziehungsweise 8 Zoll groß, und wurde in Zusammenarbeit mit dem Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) entwickelt.

Und mehrere zehntausend dieser Bausteine aus Silizium sollen demnächst am Genfer CERN, dem weltgrößten Forschungszentrum für Teilchenphysik, zum Einsatz kommen. Dort beschäftigen sich die Wissenschaftler mit der Erforschung des Universums, dem Aufbau von Materie sowie den Wechselwirkungen zwischen Elementarteilchen.

Neue Experimente und neue Teilchen 

„Um Antworten auf offene Fragen der Teilchenphysik zu finden, müssen wir neue Experimente durchführen, und dafür müssen ständig neue Technologien entwickelt werden. Deshalb ist die Zusammenarbeit mit einer Hochtechnologie-Firma wie Infineon so wichtig“, sagt Jochen Schieck, Direktor des Instituts für Hochenergiephysik. Und auch Infineon-Vorstand Sabine Herlitschka sieht in der Kooperation mit dem Institut für Hochenergiephysik ein erfolgreiches Beispiel dafür, wie Infineon „substanzielle österreichische Innovation in die experimentelle Grundlagenforschung einbringen kann“.

Einsatz auch in der Krebstherapie

Umso erfreulicher sei deshalb der Einsatz der neuartigen Teilchensensoren in der internationalen Spitzenforschung. Die Projektkosten werden im Rahmen der Kooperation gemeinsam von CERN, Infineon und dem Institut für Hochenergiephysik getragen. Und die für CERN entwickelte Technologie könnte künftig auch in der Medizin, konkret bei der Behandlung von Krebs, zum Einsatz kommen. Mehrere Forschungsgruppen erproben derzeit die Protonen-Computertomografie, und diese beruht auf den gleichen Grundlagen wie die Sensortechnologie für die Experimente am CERN.

Die großflächigen Silizium-Detektoren, wie sie von Infineon und dem Institut für Hochenergiephysik entwickelt werden, könnten dann während der Behandlung Aufnahmen liefern. Die Position des Tumors ließe sich dadurch besser bestimmen, und gesundes Gewebe würde weniger verletzt als bei herkömmlichen Röntgenstrahlen.

ASTRID JÄGER