Die Wiener Taxler haben am Freitagnachmittag ihren Unmut über die Konkurrenz, den Fahrtenvermittler Uber, kundgetan. Der Verein "Taxiclub Wien" hatte zur Demo aufgerufen. Hunderte Taxifahrer schlossen sich dem Konvoi mit Endstation vor dem Bundeskanzleramt an.

Die Unternehmer waren gegen 14.00 Uhr von der Wagramer Straße in Richtung Innenstadt aufgebrochen. Über den Praterstern und die Praterstraße ging es dann mit kollektivem Hupen auf den Ring, wo die Kolonne - eskortiert von der Polizei - Richtung Ballhausplatz rollte. Direkt vor das Bundeskanzleramt wurden allerdings nur 50 Autos gelassen. Organisator Wolfgang Eberling ist zufrieden. Man wolle die Politik zum Handeln bewegen, da Uber sich nicht an Gesetze halte und das Taxigeschäft ruiniere. Sollte sich die Situation nicht ändern, seien weitere Protestmaßnahmen denkbar.

Innung distanziert sich

Die offizielle Interessensvertretung findet den Taxleraufstand nicht allzu prickelnd. Die Innung hatte sich bereits am gestrigen Donnerstag von der motorisierten Kundgebung distanziert. Man setze lieber auf rechtliche Schritte gegen Uber-Fahrer.

Die Taxidemo sorgte auch bei ÖVP-City-Bezirkschef Markus Figl für Nasenrümpfen. Denn sie reihe sich in eine Reihe von Kundgebungen am Ring. "Die Ringsperren nehmen Dimensionen und Auswüchse an, bei welchen die Innere Stadt zeitweise komplett vom Rest Wiens abgeschnürt wird. Das darf nicht sein. Auch hier leben und arbeiten Menschen, die zufahren müssen. Die Ringstraße ist nicht das Freizeitzentrum Wiens", beklagt Figl.

Bei der heutigen Taxidemo wurden übrigens keine Straßenabschnitte gesperrt. Die Kolonne fuhr im fließenden Verkehr.