Die OMV wird im Tausch für die Beteiligung an einem sibirischen Gasfeld des russischen Gazprom-Konzerns keine Vermögensteile in Österreich hergeben. Die OMV will dem russischen Gazprom-Konzern im Gegenzug anbieten, sich seinerseits an der Ölförderung der OMV in der Nordsee zu beteiligen. Das Ausmaß der russischen Beteiligung an der dort tätigen OMV-Tochter wird von der Bewertung der OMV-Assets in der Nordsee abhängen - das soll in den nächsten Monaten geschehen. Das hat OMV-Chef Rainer Seele heute, Freitag, in St. Petersburg klargestellt. "Eine Beteiligung an irgendwelchen Assets in Österreich ist nicht vorgesehen", sagte Seele. Welche Assets die Russen bekommen sollen, wird heute mit Gazprom besiegelt.

"Wir werden eine Kooperation in Russland haben und auch außerhalb von Russland, aber eben nicht in Österreich", betonte Seele. In den vergangenen Wochen und Monaten war heftig darüber spekuliert worden, ob die OMV im Gegenzug für eine Beteiligung an der Ausbeutung russischer Gasvorkommen - die Rede ist von einem Einstieg mit 24,98 Prozent bei einer gemeinsamen Gasfördergesellschaft - den Russen Anteile an ihrer Pipeline-Gesellschaft Gas Connect Austria (GCA) oder an der Raffinerie Schwechat abgeben könnte.

Keine Raffinerien erfasst

Kritiker warnten vor einer Gefährdung der Versorgungssicherheit Österreichs und vor einem drohenden Ausverkauf österreichischen Vermögens - Seele nahm aber die Gas Connect schon frühzeitig aus dem Spiel, um die Gemüter zu beruhigen. Zuletzt versicherte er auch den Mitarbeitern in Schwechat, dass nicht daran gedacht sei, die Raffinerie an die Russen abzugeben. Auch andere OMV-Raffinerien - etwa in Rumänien - sollen nicht von dem Deal erfasst sein, dessen Details heute in St. Petersburg bekanntgegeben werden.