Die börsennotierte Linz-Textil-Gruppe hat die Stilllegung der Spinnerei von 30. Juni 2016 auf 2017 verschoben. Die Lenzing AG habe "Gesprächsbereitschaft" für eine weitere Zusammenarbeit signalisiert, teilte Geschäftsführer Manfred Kern auf APA-Anfrage mit. Man wolle in Ruhe die Marktentwicklung beobachten. Daher werde die Garnproduktion nicht wie vorgesehen schon heuer eingestellt.

Der Schließungsplan bleibt jedoch aufrecht. 45 Mitarbeiter sind im Ernstfall betroffen. Die Lenzing AG hatte Linz-Textil Ende August 2015 mitgeteilt, dass sie im Verlauf des ersten Halbjahres 2016 die Textilfaser "Zellwolle glänzend" in Lenzing stark zurückfahren und das Linz-Textil-Volumen circa auf die Hälfte reduzieren werde. Außerdem kündigte der Rohstofflieferant eine Preiserhöhung um 10 Prozent an.

Daher rechnete das Linzer Unternehmen mit einem Umsatzrückgang von voraussichtlich 14 bis 20 Prozent. Anpassungsmaßnahmen in der Unternehmensstruktur seien notwendig, teilte die Geschäftsführung im vergangenen Jahr mit. Tatsächlich habe Lenzing das Auftragsvolumen um "30 bis 45 Prozent" verringert, meinte Kern. Derzeit laufen Verhandlungen.

Erst Mitte März hatten die Textil-Gruppe ihr Problem-Werk, eine Viskosespinnerei in China (Nanjing), verkauft. Die Tochter trug zuletzt etwa 10 Prozent zum Gesamtumsatz (2014: 117,7 Mio. Euro) bei. Die Bilanz für das Geschäftsjahr 2015 wird am 31. März veröffentlicht.