Vor dem Hintergrund der politischen Annäherung zwischen den USA und Kuba hat die US-Hotelkette Starwood die Übernahme mehrerer Luxus-Hotels in der kubanischen Hauptstadt Havanna bekanntgegeben. Wie Starwood in der Nacht zum Sonntag mitteilte, sollen noch im Laufe des Jahres das Hotel "Inglaterra" und das Hotel "Quinta Avenida" umgestaltet werden. "Inglaterra" soll dann zur Starwood-Marke "Luxury Collection" gehören, "Quinta Avenida" unter dem Namen "Four Points" zur Marke Sheraton.

Die Vereinbarung über die Hotel-Übernahme ist das größte Geschäftsabkommen zwischen einem US-Unternehmen und den Behörden in Kuba seit der kubanischen Revolution 1959. Zu Starwood gehören Le Meridien, Sheraton und Westin. Das Unternehmen vereinbarte mit den kubanischen Behörden, dass es auch das Hotel "Santa Isabel" in Havanna übernimmt. Für diese Übernahme erhielt der Hotelkonzern noch nicht das Einverständnis des US-Finanzministeriums, das im Falle der beiden anderen Hotels bereits vorliegt.

"Sind erfreut, die ersten zu sein"

US-Präsident Barack Obama gab zwar Ende 2014 die Normalisierung der Beziehungen zu Kuba bekannt, die Einzelheiten hängen aber vom republikanisch beherrschten Kongress ab. "Der Hotel-Sektor in den USA ist an Kuba stark interessiert", erklärte Starwood-Direktor Thomas Mangas. "Wir sind sehr erfreut, die ersten zu sein." Der Tourismus boomt in Kuba. Im vergangenen Jahr wurden 3,5 Millionen Touristen gezählt - 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders spektakulär fiel die Zunahme mit einem Zuwachs von 77 Prozent auf 161.000 bei den US-Bürgern aus.

Obama wird am Sonntagnachmittag (Ortszeit) zu einem historischen Besuch in Kuba erwartet. Es ist die erste Reise eines amtierenden US-Präsidenten in den karibischen Nachbarstaat seit fast 90 Jahren. Der dreitägige Besuch markiert den bisherigen Höhepunkt des Annäherungskurses zwischen den vormals verfeindeten Ländern.