Seit Jahren ist in Europa die Haltung von Hühnern in Käfigen verboten. Das hat zu einer deutlichen Verbesserung des Tierwohls geführt. Allerdings ist die Produktion von Eiern dadurch für Landwirte in der EU auch teurer geworden.

Der Präsident der Landwirtschaftskammer Österreich, Hermann Schultes, befürwortet diese Entwicklung. Allerdings ortet er ein Problem bei den Importen von Eipulver und Flüssigei. Denn diese Produkte kommen oft aus Drittländern, die sich keineswegs an die europäischen Standards für Tierwohl halten.

Gelder aus der EU

Doch was Schultes besonders stört: Die ausländischen Betriebe produzieren Käfigeier oft dank einer Finanzierung von EU-Staatsbanken wie der Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) oder der Europäische Investitionsbank (EIB). Beide Institute stehen im Besitz der EU-Mitgliedsstaaten und der EU. Hauptförderziel dieser Banken ist derzeit die Ukraine. Und das zeigt sich auch beim Import von Eipulver und Flüssigei. 2015 stieg die Einfuhr dieser Produkte aus der Ukraine um das 200-Fache.

Schultes fordert nun auch eine klare Kennzeichnung dieser Produkte: "Während sich der Lebensmittelhandel auf heimische Eier aus Boden- und Freilandhaltung konzentriert hat und dies auch für den Kunden sichtbar macht, kann der Konsument bei Kuchen, Nudeln und anderen Verarbeitungsprodukten nicht sehen, woher das Ei darin stammt. Wir wollen aber die Verbraucher nicht im Unklaren lassen und fordern daher eine klare Information."