Der niederösterreichische Glücksspielkonzern Novomatic und die Firmen der beiden tschechischen Milliardäre Karel Komarek und Jiri Smejc, KKCG und Emma Capital, haben sich auf eine strategische Partnerschaft zur Mehrheitsünernahme der Casinos Austria geeinigt. Sie bringen ihre bisher erworbenen Anteile an den Casinos Austria (die 51 Prozent ausmachen) sowie an den Österreichischen Lotterien (26 Prozent)  in ein Joint Venture, das sie 50:50 halten. "Wir entsprechen damit dem Wunsch des Finanzministers, uns zu einigen", erklärte Novomatic CEO Harald Neumann.

Nachdem sich die beiden Bieter monatelang gestritten hatten, wurden sie vor rund einem Monat von Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) zur Räson gerufen. Anfang Februar gab schließlich Novomatic-Chef Harald Neumann bekannt, dass man das Kriegsbeil begraben wolle.

Abschlagzahlung vertraulich

Die Eigentümerstruktur der Casinos ist kompliziert, sind doch die einzelnen Aktionäre über Syndikatsverträge miteinander verwoben. Novomatic hat sich von einigen Alteignern bereits Anteile gesichert und hält auf dem Papier durchgerechnet schon rund 40 Prozent an den Casinos. Den Tschechen gehören durchgerechnet mehr als 11 Prozent. Beide Beteiligungen kommen in das Joint Venture. Um den Unterschied auszugleichen leisten die Tschechen eine Ausgleichszahlung. Deren Höhe ist laut Neumann vertraulich.

Das bei der Wettbewerbsbehörde von Novomatic angemeldete und zunächst bestrittene Anmeldungsverfahren werde zunächst weiter durchgeführt, dann aber ein neues, gemeinsames Anmeldeverfahren begründet. das bedeutet, dass die Novomatic zunächst vorübergehend allein die Beherrschung der Casinos Austria ausüben würde. Ende 2016/Anfang 2017 hofft man, alle aufsichtsrechtlichen Genehmigungen einschließlich Lizenzen in Australien oder Canada vorweisen zu können, um dann gemeinsam die Casinos Austia "erfolgreich weiter zu entwickeln", so die Vertreter der Tschechen.

Adolf Winkler