Nach dem Aufkommen der Luxleaks-Affäre versuchen Mitgliedsstaaten der EU, Steuerschlupflöcher für Großkonzerne zu schließen. Der EU-Gerichtshof hat mehrere Steuerabkommen in den Niederlande und in Irland zur illegalen Staatshilfe erklärt. Großbritannien hat sogar eine eigene "Google-Steuer" eingeführt, die verhindern soll, dass Gewinne in Steueroasen umgeleitet werden.

Im Jänner einigte sich Google schließlich mit den britischen Finanzbehörden darauf, dass der Konzern 172 Millionen Euro an Steuern nachzahlen wird. Laut dem Börsendienst Bloomberg hat der Deal allerdings noch eine pikante Sonderklausel: Google ist von der "Google-Steuer" ausgenommen.

Das bedeutet, der Konzern kann weiterhin seine Gewinne auf die Bermudas verschieben. Dort existiert eine Briefkastenfirma, die offiziell die Eigentümerin wichtiger Software-Patente ist. Diese Briefkastenfirma hat in den vergangenen Jahren rund 58 Milliarden US-Dollar Gewinn geschrieben, die nur gering versteuert werden.

Um dieser Praxis einen Riegel vorzuschieben, hat Irland Doppelsteuerabkommen mit Steuerparadiesen wie den Bermudas bereits 2014 untersagt. In Irland sind die Europazentralen wichtiger IT-Konzerne wie Google und Facebook. Doch genau für diese Konzerne hat Irland eine Ausnahme geschaffen. Für sie enden die Steuerabkommen erst 2021.

Es ist also noch ein langer Weg, bis multinationale Konzerne in Europa ihren fairen Anteil an Steuern zahlen.