Deutsche Bahnkunden müssen sich auch heuer wegen der Sanierung des Streckennetzes auf erhebliche Verzögerungen einstellen. Nach Angaben der Deutschen Bahn vom Montag sollen 2016 rund 3.200 Schienenkilometer, 2.000 Weichen und rund 150 Brücken repariert oder erneuert werden.

Um die Belastung für die Bahnfahrer möglichst gering zu halten, werden rund 850 Einzel-Baustellen in 76 zusammenhängende Bauprojekte zusammengefasst. Außerdem verspricht das Unternehmen, seine Kunden besser und frühzeitiger über Zugausfälle und -verspätungen zu informieren.

5,5 Milliarden für Schieneninfrastruktur

Für die Modernisierung des mit 61.000 Kilometern größten Schienennetzes in Europa will die Bahn in diesem Jahr rund 5,5 Milliarden Euro ausgeben. Das sind um 200 Millionen Euro mehr als 2015. Bis 2019 stehen für das umfangreichste Sanierungsprogramm in der Bahn-Geschichte insgesamt rund 28 Milliarden Euro zur Verfügung, davon 12 Milliarden Euro für Schienen und Weichen. Mit dem Programm sorgt die Deutsche Bahn vor allem dafür, dass der in den Jahren der Unterfinanzierung aufgelaufene Sanierungsbedarf nicht weiter wächst. Abgebaut werden soll der Rückstau dann ab 2019.

Arbeiten in der Nacht

"Wir wollen für unsere Reisenden und Güterverkehrskunden natürlich so wenig Einschränkungen wie möglich", sagte der DB-Netz-Vorstand Thomas Schaffer. Neben der Bündelung von Baumaßnahmen werde deshalb auch verstärkt in der Nacht gebaut. Zudem würden die Baustellen frühzeitig in den Fahrplan eingearbeitet, um Überraschungen zu vermeiden.

Eines der größten Bahn-Bauprojekte in diesem Jahr ist die Einbindung der Neubaustrecke Erfurt-Nürnberg in das Bahnnetz. Dort kommt es deshalb zu einer 34-wöchigen Totalsperrung bis Anfang September. Mit eingleisigen Sperrungen saniert die Bahn außerdem die Strecken München-Rosenheim-Salzburg und Rosenheim-Kufstein. Zeitweise kommt es im April und Mai deshalb zwischen München und Rosenheim ebenfalls zu Vollsperrungen.