Österreich gehört in Europa zu den Top-10-Expansionszielen für internationale Einzelhändler. Auch 2016 planen wieder zahlreiche Labels den Eintritt in den österreichischen Markt. "2015 hatten wir 32 Neueintritte. Heuer werden es zumindest gleichviele sein", sagt Walter Wölfler, beim Immobiliendienstleister CBRE für Einzelhandel in Österreich und Osteuropa zuständig, im APA-Gespräch.

Vor der Tür stünden unter anderem die Modeketten Monki und Weekday aus dem Hause H&M, so Wölfler. Monki richtet sich in erster Linie an junge Frauen und ist derzeit in zwölf Ländern vertreten. Die vom skandinavischen Stil beeinflusste Linie Weekday führt Eigenmarken sowie ein ausgewähltes Angebot externer Designer. Bis dato gibt es die Modekette in fünf europäischen Ländern.

Im Bereich Kosmetik plane Rituals Cosmetics den Einstieg in Österreich. Das Label ist weltweit mit 870 Geschäften vertreten.

Der Großteil der internationalen Einzelhändler, die heuer neu nach Österreich kommen, stammt aus dem Bereich Mode/Bekleidung, so Wölfler. Bedarf sieht der CBRE-Experte nach den Umwälzungen im Sporthandel (Stichwort Sports Direct) aber auch in dieser Branche. Hier drängen neue Anbieter auf den Markt. Auch für neue Schuh-Labels und Gastronomie-Konzepte sei noch Platz.

"Das Interesse internationaler Labels an Österreich ist größer als das Angebot. Es gibt einfach nicht ausreichend Flächen in Top-Lagen", räumt Wölfler ein. Weiterer Grund: Das Franchise-Geschäft ist in Österreich im Fashion-Bereich nicht gut genug ausgebaut. Zahlreiche bekannte Händler, darunter die britische Kette Topshop, würden gerne nach Österreich kommen, fanden bisher aber noch keinen Franchisenehmer.

Im vergangenen Jahr eröffneten unter anderem die skandinavische Modekette Bik Bok, die niederländische Billigtextilkette Zeeman, Zara Home, Birkenstock, die skandinavische Herren-Modekette Dressmann, der Laufsportspezialist Runners Point und die Schweizer Bäckereikette Brezelkönig ihren ersten Österreich-Standort.

Auch wenn die Angst vor Online-Shops vorbei sei, wählten Händler ihre Standorte viel sorgsamer aus als früher. "Das Geschäft dient zur Präsentation der Markenwelt", so Wölfler. Inzwischen gebe es kaum einen namhaften Händler, der nicht auch online vertreten sei und die digitale mit der realen Shoppingwelt verknüpfe.